Wenn man – wie ich – sein ganzes Leben mit Katzen verbringt, wird man sich mit jedem Jahr das vergeht und jedem Tier das man hat, der Tatsache etwas bewusster, dass die gemeinsame Zeit endlich ist. Je mehr Tiere man auf ihrem letzten Weg begleitet hat, je öfter man ertragen musste, dass sie viel zu früh gehen müssen, umso mehr fürchtet man – zumindest geht es mir so – diesen einen Tag. Seit gestern wissen wir nun sicher, dass dieser gefürchtete Tag für uns und unseren Rasmus in greifbare Nähe gerückt ist.
Mehr zufällig wird ein Tumor entdeckt
Im Zuge einer Giardien-Infektion – vor etwa drei Monaten – entdeckte die seinerzeit behandelnde Tierärztin einen „kleinen Tumor“ in Rassis Maul. Corona wegen, waren wir vorübergehend in eine näher gelegene Praxis gefahren als sonst. Man sagte uns, dass man – wenn die Giardien Behandlung durchgestanden sei – gelegentlich eine Probe entnehmen müsse, um den Tumor beurteilen zu können. Dass orale Tumore bei Katzen fast ausschließlich bösartig sind und deshalb grundsätzlich Eile geboten ist, sagte man uns leider nicht.
Es dauerte einige Wochen bis wir an das Thema Giardien endlich einen Haken machen konnten. Doch nun quälte sich Rasmus mit irgendeiner allergischen Reaktion. Also noch immer kein guter Zeitpunkt, ihn in Narkose zu legen. Wir hatten den Tumor zwar gedanklich durchaus auf dem Schirm, waren uns des Ernstes der Lage aber nicht annähernd bewusst. Man hatte uns auch noch immer nicht darauf aufmerksam gemacht, wie ernst wir diesen „kleinen“ Tumor nehmen sollten.
Also versuchten wir erstmal die Allergie in den Griff zu bekommen. Unser Zottel ist immerhin gut 14 Jahre alt, hat mächtig Rücken und dazu eine Schilddrüsenüberfunktion. Für eine Narkose sollte er schon halbwegs fit sein. So zumindest unsere Gedanken dazu, die sicherlich auch nicht ganz falsch waren. Die Frage, ob man ihm damals noch hätte helfen können, stelle ich mir nun trotzdem oft.
Nachdem sich – trotz aller Behandlungsansätze – seine Juckerei nicht wirklich legte, war eine Blutuntersuchung angedacht. Man muss wissen, dass Rasmus bei dieser Art der Behandlung alles andere als umgänglich ist und wir deshalb auch in unserer „Stamm“-Tierarztpraxis nur zu einer speziellen Tierärztin gehen. Seine Kartei hat den Vermerk „CAVE !!!“. In der „neuen“ Tierarztpraxis darf zudem keiner seiner Menschen mit in den Behandlungsraum und so entschieden wir, unser Bärchen in unserer alten Praxis weiterbehandeln zu lassen.
Der Tumor gerät in den Fokus
Eigentlich waren wir ja vordergründig der Allergie wegen in die Praxis nach Erftstadt gefahren, dennoch sprach ich die Tierärztin auch auf den kleinen Tumor in seinem Maul an. Was ich an unserer Tierärztin so ausgesprochen schätze ist, dass sie es irgendwie schafft, ehrlich aber trotzdem mitfühlend zu sein. Deshalb realisierte ich hier nun auch erstmals, wie ernst die Lage eigentlich war.
Während bei Hunden durchaus auch mal gutartige Tumore in der Mundhöhle auftreten können, sind derartige Auffälligkeiten bei Katzen fast ausschließlich bösartiger Natur. Insbesondere dann, wenn sie wie unser Rasmus im Seniorenalter sind. Der Tumor hatte nun also absolute Priorität. Die große Blutuntersuchung, gegen die er sich mit aller Kraft wehrte, ließen wir trotzdem machen. Die daraus resultierenden Befunde zeigten, dass sonst scheinbar alles in Ordnung ist.
Narkose, Röntgen und Entnahme der Gewebeprobe
Wir machten einen OP-Termin für den 05. November aus und hofften in den verbleibenden 14 Tagen bis zum Termin inständig, dass unser Rasmus die absolute Ausnahmekatze ist. Der 05. November rückte heran und die Angst war groß. Da nur einer seiner Menschen mit in den Behandlungsraum darf und Herrchen mir den Vortritt ließ, blieb ich bei unserem Bärchen, bis er schlief. Dann warteten wir vor der Praxis im Auto bis die OP überstanden war. Wir wollten für den Fall, dass es Komplikationen gibt, in seiner Nähe sein.
Der Eingriff verlief gottlob ohne große Komplikationen. Der Kiefer und sein Torso wurde geröntgt, der Tumor wurde zu einem Teil entfernt und die Zähnchen wurden auch gleich noch geputzt und von Zahnstein befreit. Die Gewebeprobe wurde zur pathologischen Untersuchung eingeschickt. Das Röntgenbild des Kiefers zeigte, dass sich der Tumor – wenn auch nicht extrem tief – bereits bis zum Knochen vorgearbeitet hatte.
Warten auf die Befunde
Die nachfolgenden sechs Tage waren sehr belastend. Wir hofften zwar auf ein Wunder, aber alles, was wir gelesen und gehört hatten ließ wenig Raum für Optimismus. Gestern kamen dann endlich die Ergebnisse der Biopsie und gaben uns die schreckliche Gewissheit, dass es sich bei dem Tumor im Maul unseres Bärchens um ein orales Plattenepithelkarzinom handelt. Ein bösartiger invasiver Tumor, der in der Regel schnell wächst und selten gut operabel ist.
Wie kann es nun weitergehen?
Angesichts der Röntgenaufnahmen ist davon auszugehen, dass für die komplette Beseitigung des Tumors eine Amputation des halben Unterkiefers notwendig ist. Zuvor müsste er allerdings nochmal in Narkose gelegt werden, um durch ein MRT sicherzustellen, dass der Tumor nicht bereits gestreut hat. Alternativ können wir ihn palliativ behandeln und den Dingen ihren Lauf lassen.
Eine schwere Entscheidung
Oder auch nicht. Bereits die vergleichsweise harmlose Probenentnahme hat Rasmus sehr zu schaffen gemacht und wir brauchten drei Tage um wieder halbwegs unseren alten Rasmus zu haben. So richtig erholt hat er sich bis heute – eine Woche nach dem Eingriff – noch nicht. Sollen wir ihm da wirklich diese Odyssee an Eingriffen zumuten? Sollen wir unserem stolzen, dickschädeligen, absolut kompromisslosen Zottelbären mit 14,5 Jahren dazu zwingen, mit einem halben Unterkiefer leben zu müssen? Das alles ohne jede Garantie, dass er dann wirklich geheilt ist. Nehmen wir ihm damit nicht vielleicht die letzte Zeit seines Lebens, in der er noch ein lebenswertes Katzenleben führen kann?
Ich habe niemals vorzeitig aufgegeben und immer bis zur bitteren Neige gekämpft. Manchmal hat es sich auch wirklich gelohnt. Aber ich finde, das Ziel sollte immer sein, dass es dem Tier bei dem was man tut besser oder zumindest nicht schlechter geht. Herrchen und ich glauben, dass das nicht der Fall sein wird, wenn wir entscheiden, den Tumor beseitigen zu lassen.
Leben mit dem Wissen, dass der Abschied naht
Wie lebt man damit zu wissen, dass das geliebte Tier bald gehen muss? Ich kann es euch nicht sagen. Gestern Abend habe ich über Stunden geweint. Heute früh als ich wach wurde, waren meine Gedanken sofort bei unserem Rasmus und es fühlte sich fast an, als wäre er schon weg.
Man hört oft von Menschen, die unwissend um ihren Gesundheitszustand glücklich und zufrieden leben, bis dass sie eine schreckliche Diagnose erhalten, die ihnen die Freude am Leben nimmt. Ich glaube, ein bisschen kann man das vergleichen. Wie lange wir unser Bärchen noch haben werden, kann uns niemand sagen. Wir wissen nur, dass er uns in absehbarer Zeit verlassen wird und hoffen, dass uns noch ein bisschen Zeit miteinander bleibt, in der er ein würdiges Katzenleben führen kann. Es ist einfach nur schlimm und ich versuche nun einen Weg zu finden, irgendwie zu genießen, dass er noch da ist. Ich hoffe, mir gelingt das einigermaßen.
Ich hatte beim Lesen tatsächlich Gänsehaut! Mein Kater hat auch schon den Seniorenstatus erreicht und ich mache mir langsam Gedanken, um die Endlichkeit der Zeit, wie du so schön gesagt hast. Ich fühle absolut mir dir und wünsche dir und Rasmus alles Gute! Ich bin mir sicher, dass du ihm die schönsten letzten Stunden bereitest, die er nur haben könnte! Ich wünsche dir ganz viel Kraft!
Deine Babette
mein kater ist gestern von mir gegangen durch ein dummen tumor unter der zunge … ich leide sehr doll
Echt schön geschrieben! Mir kamen gleich die Tränen!
Liebe Andrea,
genieß(t) die Zeit, die ihr noch habt, so gut es geht.
Ich habe meine Seelenkatze während des Corona-Lockdowns dieses Jahr im April verloren, mit 14,5 Jahren. Akute Bauchspeicheldrüsen-/Leberentzündung mit Verdacht auf einen im Ultraschall (noch) nicht entdeckten Tumor.
Sie wollte einfach nichts mehr fressen. Trotz „Zwangs“ernährung und Infusionen nahm sie immer weiter ab, bis sie eines Abends nicht mehr konnte/wollte. Sie hat sich auf meine Brust gelegt, das Pfötchen an mein Kinn gehalten, mich noch 2mal tonlos angemaunzt, um Blickkontakt aufzubauen (das war so ihr Ding)… und dann hat sie einfach aufgehört zu atmen. :`(((
Letztes Jahr um diese Zeit wusste ich noch nicht mal, dass ihr etwas fehlt. Wir hatten im Nov. 2019 ein Geriatrieprofil erstellen lassen und alle Werte waren im (altersentsprechenden) Normalbereich.
Weihnachten war noch total unbeschwert.
Erst am 10.1.2020 fiel mir auf, dass sie sich plötzlich leichter anfühlte, was die Waage auch bestätigte. Sie hatte innerhalb von knapp 2 Wochen ein halbes Kilo abgenommen… und trotz Medikation, Infusionen und allen erdenklichen Mitteln war ihr nicht mehr zu helfen.
Auch wir standen vor der Option, sie aufschneiden und operieren zu lassen und haben uns dagegen entschieden.
Die letzten 4 Monate waren wunderschön – und doch irgendwie die Hölle.
Pukki war mein Seelenwesen.. sie war quasi immer bei mir. Wenn ich am PC saß, dann legte sie sich vor die Tastur über meine Unterarme, setzte ich mich auf die Couch, dann setzte sie sich auf meine Oberschenkel und machte sich lang, dass sie ihre Pfoten rechts und links von meinem Hals lang machen konnte (sie umarmte mich quasi), selbst wenn ich in der Badewanne lag, streckte sie sich am Badewannenrand aus und ließ eine Pfotenspitze in mein Wasser hängen, obwohl sie sonst sehr wasserscheu war.
Trotz allem bin ich froh, dass sie ihre letzten Monate „intakt“ verbracht hat.. ohne OP, ohne Narbengewebe, ohne Eingriff(e) durch Fremde. Die (zuletzt täglichen) sub-kutanen Infusionen mit RL-Lösung, die ich ihr verabreicht habe, waren für sie unerträglich genug..
Katzen haben zum Tod eine andere Einstellung als wir Menschen, glaube ich. Wer geboren wird, muss sterben… der Kreislauf der Natur.
Pukkis Bruder (der mit mittlerweile über 15 Jahren gsd noch bei uns ist, sich aber mit allen 4 Pfoten gegen sein Renal-Futter wehrt) hat den Verlust gut verkraftet.
Er hat sie nach ihrem letzten Atemzug beschnuppert und sie nochmals am ganzen Körper geputzt (ein letzter Dienst an und sein Abschied von ihr -> meine Deutung), hat aber sonst keine Anzeichen von Trauer gezeigt, obwohl die beiden immer ein Herz und eine Seele waren. Er gibt mir immer wieder das Gefühl, dass sie für ihn nicht „weg“ ist, sondern einfach einen anderen „Zustand“ angenommen hat. Klingt komisch, ist aber so.
Puh, das ist länger geworden als gedacht.. obwohl meine Tränen geflossen sind.
—tl;dr—
Kurz und gut.. ich wiederhol’s nochmals… genießt die Zeit, die euch noch bleibt. Dein Rassi merkt wahrscheinlich ohnehin, dass dir was auf der Seele lastet.
Ich wünsche euch viel Kraft und noch viele erinnernswerte Augenblicke gemeinsam.
Ganz liebe Grüße,
Tina
Liebe Tina,
herzlichen Dank für deinen ausführlichen und so lieben Kommentar. Ich würde gern auch noch ein paar Worte mehr dazu schreiben, aber das Thema ist sehr emotional und ich kann nicht jeden Tag gleich gut damit umgehen. Vielleicht finde ich an einem anderen Tag noch ein paar Worte mehr für dich. Ich möchte nur nicht, dass du das Gefühl hast, ich würde deine herzlichen Worte ignorieren.
Im Moment geht es unserem Rasselchen den Umständen entsprechend gut und er „nötigt“ uns von früh bis spät zum Verwöhnprogramm. Ich wünsche dir und allen die dir am Herzen liegen besinnliche Festtage.
Liebe Grüße Andrea & Jungs
Liebe Andrea,
mit dem Wissen zu leben, stelle ich mir wahnsinnig schwierig vor. Wenn ich da an unsere Katzen denke, wird mir gleich ganz anders…
Unsere Drei sind jetzt alle10 Jahre alt. Zum Glück gibt es noch keine schlimmeren Alterserscheinungen. Trotzdem bereiten wir schon nach und nach eine Umstellung vor: Seniorfutter, Zahnpflege, Unterstützung beim Krallen stutzen, … und weiterhin natürlich ganz viel Liebe.
Deinem Rasmus wünschen wir alles Gute, dir vor allem viel Kraft und gemeinsame Zeit, die ihr ausgiebig genießt!
Gehe auch gerade mit meiner Katze Fiora den letzten Weg.
Weil sie einen bösartigen Tumor auf der Vorder Zunge hat den man nicht operieren kann, weil auf der hinder Zunge ein 2ter sitzt und der genau am Blutgefäß sitzt.
Es ist sehr schwierig.
Könnt ihr mir paar Tipps geben um ihr Leben liebenswerter zu machen?
Mit freundlichen Grüßen Sara Tobler
Hallo Sara,
unser Rasmus hat im Moment absolute Narrenfreiheit. Er darf fressen so oft er will und was er will und das weiß er gut auszunutzen. Außerdem fahren wir regelmäßig zum Tierarzt mit ihm. Dort bekommt er immer wieder mal (aktuell etwa einmal im Monat) ein Langzeit-Cortison gespritzt, das einige Symptome lindert und ihm sichtlich gut bekommt. Bei einem jungen, gesunden Tier wäre man mit regelmäßigen Cortisongaben sicherlich vorsichtig. In unserem Falle ist es eine Palliativbehandlung und wir halten es – ebenso wie die behandelnde Tierärztin – für absolut vertretbar. Es bekommt ihm wesentlich besser als die Gabe von Schmerzmitteln. Sprich doch mal mit deinem Tierarzt darüber, ob das für deine Fiora auch eine Option wäre. Ich verstehe gut, wie du dich fühlst, wir sehen dem blöden Tumor auch machtlos zu, wie er wächst und wächst. Solange unser Bärchen jedoch Appetit hat und nicht sichtlich leidet, werden wir weiter so verfahren, wie bisher. Ich wünsche dir noch eine möglichst lange lebenswerte Zeit mit deiner Maus. Viel Glück und Kraft.
Andrea & Jungs
Genau in gleicher Situation befinde ich mich leider auch.
Unser Baghira ein Maincoon Junge ist auch 14,5 Jahre alt.
Ende März 21 wurde der Tumor im Maul entdeckt, mit gleicher Diagnose und schnell wachsend.
Wir entschieden uns nach der Tumor OP, für eine Homöopathische Behandlung, die das Tumor Wachstum verlangsamt.
Alle 14 Tage zur Tieärztin, zur Kontrolle und Antibiotika Spritze. Jetzt haben wir den 16.August 2021 Baghira lebt noch, aber wir werden ihn diese Woche erlösen. Es fällt sehr schwer, denn er kuschelt, schnurrt, jagt auch nochmal einem Schmetterling im Garten hinterher und nimmt am Familienleben teil. Seit heute frisst er seine ohnehin flüssige Nahrung kaum noch und trinken ist plötzlich auch sehr mühsam für ihn.
Wir sind unendlich traurig, aber leiden soll er nicht.
Liebe Grüße Tina
Hallo Tina,
das tut mir sehr Leid für euch. Wir behandeln unseren Rasmus – wie oben erwähnt – seit einigen Monaten mit Cortison. Das soll das Wachstum des Tumors wohl ein wenig einschränken. Gelegentlich gibt es auch Antibiotika. Noch geht es ihm den Umständen entsprechend. Leider sind wir von der Überflutung in NRW betroffen und es ist ziemlich chaotisch bei uns. Insbesondere die Evakuierung hat unserem Bärchen zu schaffen gemacht und der viele Dreck hier zu Hause. Wir hatten uns unsere letzte gemeinsame Zeit anders vorgestellt. Man kann es sich leider nicht aussuchen. Vielleicht rappelt sich eure Maus ja doch nochmal und ihr habt noch etwas mehr Zeit. Ich drücke die Daumen. In jedem Falle wünsche ich euch für den schweren Weg, der vor euch liegt, alles Liebe und ganz viel Kraft. Es ist ein schlimmer Schritt, egal wie notwendig er ist. Alles Gute!
Liebe Grüße Andrea & Jungs
Liebe Andrea,
ich kann sehr mit dir mitfühlen. Habe am 17.8. die selbe Diagnose für meinen Pantau bekommen. Meinen Urlaub habe ich sofort storniert, da ich ihn in dieser Situation nicht alleine lassen wollte. Es tut mir sehr leid, dass bei euch auch noch die schreckliche Flutkatastrophe hinzukommt.
Mein Kater bekommt auch Cortison, worauf er sehr gut anspricht. Er war total abgemagert und jetzt frisst er wieder richtig viel. Ich verwöhne ihn auch und versuche die Zeit mit ihm zu genießen, die uns noch bleibt. Ich hoffe so, dass er keine zu großen Schmerzen hat und dass ich den richtigen Zeitpunkt finde, um ihn zu erlösen. Noch verhält er sich ziemlich normal und fängt sogar noch Mäuse! Dass es bald zu Ende geht, kann ich noch nicht so recht realisieren. Es ist wirklich sehr schwer, sich damit abfinden zu müssen.
Liebe Kathrin,
bevor ich totmüde ins Kissen falle, möchte ich auch auf deinen Kommentar noch reagieren. Er steht ja hier, weil du vermutlich nach der Diagnose gegoogelt hast und so irgendwann auf meinem Blog gelandet bist. Und wenn man dann seine eigene Geschichte erzählt, ist es schön, auch eine Antwort zu bekommen. Es tut mir sehr leid, dass dich und dein Katerchen dasselbe Schicksal ereilt hat, wie uns. Diese gemeinen Krankheiten, bei denen man so gar nichts tun kann und nur dem „Verfall“ zusehen muss, sind wirklich sehr schwer zu ertragen. Trotzdem möchte ich dir ein wenig Mut machen. Seit Rasmus Tumor erstmals gesehen wurde, ist nun schon gut ein Jahr vergangen. Der Tumor ist inzwischen zwar erheblich gewachsen, aber das Cortison macht Appetit und lindert auch Schmerzen. Abgesehen von dem Hochwasserchaos, geht es unserem Bärchen den Umständen entsprechend. Wir sind uns dessen schon bewußt, dass sich dass BLatt – gerade bei so bösartigen Tumoren – schnell auch mal wenden kann, aber dennoch lebt Rasmus jetzt schon länger, als wir damals zu hoffen wagten. Ich wünsche dir von Herzen, dass auch dir und einem Katerle viel mehr Zeit bleibt, als du zu träumen wagst. Dass du deinen Urlaub abgesagt hast, finde ich toll! Das hätte ich ganz genauso gemacht. Alles Liebe und Gute für euch!
Andrea & Jungs
Danke für das Mitgefühl. Leider mussten wir Baghira noch am gleichen Abend 16.8.21 erlösen. Die Atmung hatte sich in in eine schnelle oberflächliche verändert. Ich hatte so Angst,dass er mir nachts erstickt. Wir haben in sehr liebevoll verabschiedet, er dürfte in meinem Arm einschlafen.
Es ist hart, er fehlt uns so sehr.
Ach je, das tut mir so sehr leid. Ich habe es schon so oft ertragen müssen, dass ich es mit jedem mitfühlen kann. Es ist wirklich schlimm und kaum auszuhalten. Ich wünsche dir von Herzen, dass du es schaffst, an die schönen Momente mit Baghira zu denken und dabei zu lächeln. Mir gelingt das leider nur sehr selten, weil die Trauer um das, was vergangen ist, meist überwiegt. Aber es gibt Menschen, die schaffen es, sich die schöne Zeit ins Gedächtnis zu rufen, ohne dabei traurig zu sein. Ich hoffe, dir gelingt das irgendwann. In deinem Herzen und deinem Kopf – und wenn das noch so abgedroschen klingen mag – wird Baghira leben, bis du selbst irgendwann diese Welt verlässt. Alles Liebe für Dich.
Uns geht’s gerade ähnlich. Unsere ist 20 Jahre alt und hat nichts mehr gefressen. Abgemagert von 2.8 auf 2.19kg.
Wir dachten, vielleicht altersschwäche das sie sich Verabschiedet
Aber sie hat Tumor im Kiefer, weswegen sie nichts mehr gefressen hat.
Wir haben uns auch gegen eine OP oder eine Chemotherapie entschieden, weil sie das alleine schon gar nicht überleben würde.
Wir sind gerade mit Schmerzmittel dabei. Mit den Schmerzmittel frisst sie wieder, schnurrt und putzt sich.
Und solange der Lebenswille noch da ist, werden wir ihr Leben mit Schmerzmittelso angenehm wie möglich machen.
Sie zeigen uns, wenn es Zeit ist zu gehen.
Viel Kraft für euch, macht ihr noch eine schöne Zeit.
Unser hatte die letzten Tage das sehr flüssige Futter von miamor, in so kleinen Dosen. Das konnte er bis zum Schluss fressen.
Seit Ende Juli hat unser 16 Jahre alter Kater auch einen Tumor im Maul. Der ist quasi aus dem Nichts gewachsen. Eine OP war nicht mehr möglich, da ein Knochen sich bereits aufgelöst hatte. Der andere hat sich schräg gestellt und somit kann er noch durchgematschtes fressen. Ich kann immer noch nicht glauben, dass so was in zwei Wochen wachsen kann. Wir waren noch beim TA wg der Schilddrüse.
Nun bekommt er die ganze Zeit ein Schmerzmittel. Erst war es eine kleine Flasche zum Testen ob es geht. Als ich Nachschub holte war man verwundert, dass ich statt einer kleinen, die grösste Flasche haben wollte.
So lange Gizmo auf mir rumtrampelt, morgens um halb 5 geräuschvoll in mein Bett klettert, weiter rausgeht und auch sonst alles wie gewohnt macht, bleibt es so und jeder Tag wird genossen.
Allerdings ist es an manchen Tagen schwer mit dem Wissen um ihn noch fröhlich zu sein.
Schauen wir wie es weiter geht.
Euch allen wünsche ich starke Nerven.
Es tut mir sehr leid für euch, dass auch ihr diese Erfahrung machen müsst. Bei uns ist es aktuell so, dass wir täglich damit rechnen, unser Bärchen zu verlieren. Daher auch meine späte Reaktion. Alles Gute und hoffentlich noch eine schöne gemeinsame Zeit wünschen
Andrea & Jungs
Liebe Andrea, es hat mir gerade so gut getan, dies alles zu lesen, ich danke dir und euch dafür. Unsere Hedi ist 17 1/2 und seit 10 Tage wissen wir, dass sie ein malignes Karzinom im oberen linken Kiefer hat. Die Zahn-OP, bei der dies festgestellt wurde, ist natürlich super verlaufen, alles toll, aber das Ergebnis der Gewebe/Knochenproben war dann nicht so schön. Hedi hat Anfang August eine Wesensänderung gezeigt. Sie wollte – für uns von einem Tag zum anderen – nicht mehr in bestimmte Räume, nicht mehr auf ihre Katzenklos und nicht mehr nach draußen. Meinen Sommerurlaub habe ich quasi durchgeheult, weil ich dachte, sie würde sich verabschieden. Nach 10 Tagen mit erfolglosen Pipi/Blutproben haben wir es mit Vitafyllin versucht und das war dann erstmal der Trick. Hedi ist aufgeblüht und wieder in alle Räume gerannt, konnte plötzlich auch wieder auf Stühle springen. Aber dann kam eben die Zahngeschichte und das unschöne Ergebnis. Es ist einfach tragisch, zu sehen, wie sie unbedingt nach draußen, in den Garten will. Wir wohnen hier seit 2004 und 2005 kam die schwarze Hedikatze aus dem Tierheim zu uns und hat unser Leben umgekrempelt. Unsere Tochter ist 20 und kennt quasi kein Leben ohne Katze. Was soll nun werden? Die TÄ meinte, es handele sich um Tage, vielleicht Wochen, keine Monate mehr. Wenn sich Hedi nachts in mein Bett kuschelt und mich anschaut und ihren Kopf unter mein Kinn drückt…seufz. Seit dem Lockdown arbeite ich im Homeoffice und bin seitdem 24/7 mit ihr zusammen. Sie tröstet mich, wenn ich Stress habe, dann drücke ich einfach mein Gesicht in ihr Seidenfell und – wir waren immer zusammen im Garten. Aktuell ist der Garten mir egal. Ich bin so voller Trauer und belaste meinen Mann und meine Tochter sicher auch damit, kann das aber nicht abstellen. Was mach ich nur ohne sie. Ich wünsche mir, dass sie friedlich auf meiner Bettdecke abends einschläft und einfach nicht mehr aufwacht. Wer hätte gedacht, dass man soviel Liebe geben kann. So, jetzt kommen mir die Tränen. Nochmals danke, und ganz viel Kraft und Glück für euer Bärchen und all die anderen Katzileinchens (wie mein Mann jetzt sagen würde)
Liebe Anke,
danke für deinen lieben Kommentar. Du wirst es nicht glauben, aber auch mir tun deine Zeilen heute gut. Wir befinden uns im Moment in der verzwickten Situation den richtigen Zeitpunkt zu erkennen. Ich möchte kein Tier zu früh über die Regenbogenbrücke schicken, denn ich bin nicht Herrin über Leben und Tod. Unser Rasmus baut sichtlich ab, stellt die Nahrungsaufnahme allmählich ein, zeigt aber noch ganz viel Lebenswillen. Er spielt noch, geht sich die Krallen wetzen, hüpft in den Karton, den ich gerade abgestellt habe und begrüßt mich mit dem gewohnten Murzeln, wenn ich ihn anspreche. Wie kann ich ihn da töten lassen und von Erlösung sprechen? Quälen soll er sich jedoch auch nicht und so lebe ich eigentlich nur noch in Unruhe und bin unglücklich, denn ich weiß, was da nun auf mich zukommen wird. Ich kann die Fragen, die du dir stellst nur zu gut nachvollziehen. Auch deine Gemütsverfassung ist für mich absolut verständlich. Ich kann das Wissen um den nahenden Abschied auch nicht überspielen und fröhlich den Dingen nachgehen, denen ich mich sonst widmen würde. Rasmus Zustand überschattet im Moment einfach alles. Wenn ich es schaffe einen kurzen Moment ganz sachlich darüber nachzudenken, dann weiß ich, dass der Schmerz irgendwann milder wird und man damit zu leben lernt. Im nächsten Moment weiß ich dann aber auch, wie lange es dauert und wie sehr es weh tut, bis man halbwegs mit der neuen Situation umgehen kann. Ich kann um jedes meiner verlorenen Tiere ohne Mühe weinen, selbst nach über 30 Jahren noch. Man kann unendlich viel Liebe in so ein kleines Wesen stecken und man kommt noch viel mehr Liebe von ihnen zurück. deshalb zahlt man am Ende des gemeinsamen Weges auch jedes Mal diesen bitteren Preis. Ich danke dir für deine guten Wünsche und wünsche auch dir, dass du einen Weg für dich finden wirst, mit dem nahenden Verlust deiner geliebten Hedi umzugehen. Vielleicht gelingt es dir ja doch – anders als mir – die verbleibende Zeit noch ein wenig zu genießen.
Liebe Grüße und alles GUte
Andrea & Jungs
Das mit dem richtigen Zeitpunkt ist nicht einfach.
Wir gehen gleich zum TA damit Gizmo angeschaut wird und dort nochmal gewogen wird. Bei ihm ist, aus meiner Sicht, alles ok. Er geht in den Garten, folgt mir fast überall hin, hat gutes Fell und klare Augen. Beim Fressen ist er nach wie vor wählerisch, was es mir schwer macht. Mag er das Futter nicht oder kann er nicht fressen.
Inzwischen habe ich flüssiges Futter so zur Ergänzung. Aber heute morgen wird alles ignoriert.
Uns allen wünsche ich starke Neven, das richtige Bauchgefühl und gute TA die ein Stück weit den schwierigen Weg mit uns gehen.
Liebe Andrea,
ich habe deine Zeilen soeben gelesen und es flossen reichtlich Tränen. In den letzten Tagen ging es mir ganz ok, ich habe mal nicht geweint und mein Gesicht sieht wieder halbwegs normal aus. Wenn man die dunklen Schatten unter den Augen ignoriert. Hedi geht es weiterhin gut, sag ich mal, wie sie sich genau fühlt weiß natürlich keiner. Aktuell liegt sie hier in der Küche auf ihrem Kratzbaum (perfekt vor der Terrassentür positioniert) und brummt immer, wenn ein Eichhörnchen vorbeirennt. Seit ein paar Tagen frisst sie dieses Recovery-Futter von Royal canin, aber bitte nur gemischt mit matschigen Fleischbrocken von Early Renal/Easy Digest. Als es ihr so richtig schlecht ging, habe ich ihr Futterstraßen mit Trockenfutter überall hingelegt, die hat sie gestern Nacht auch aufgeknuspert. Im Schlafzimmer steht das Katzenklo (woanders geht sie ja nur noch aus Versehen hin) und eben mein Bett. Von daher sind die Nächte seit ein paar Wochen immer mal wieder von Säuberungsarbeiten unterbrochen (sie macht auch gerne direkt VOR das Klo), und Kuschelaktionen. Ansonsten ist sie quakig wie immer. Das häufige und für alle sehr lästige Niesen veranlasst uns zu denken, dass sie den bösen Tumor einfach ausniest und Weihnachten noch lustig unter den Baum kriecht. Man weiß es nicht. Komische Gedanken haben wir, – denn akzeptieren wollen wir das Ende noch nicht, das Herz weigert sich. Ich kann somit alles verstehen, was du schreibst. Auch dass dein Rasmus langsam abbaut. Hedi wog vor einer Woche 3,6 kg und in ihren allerbesten Zeiten 5,5 kg, da war sie halt etwas moppelig :-). Sie verlieht stetig an Gewicht und nächsten Dienstag- TA Termin für die Antibio-Spritze- hat sie bestimmt wieder 100 g verloren. Allerdings ist das Recovery-Futter hochkalorisch. Wir werden sehen. Vitafyllin, das Wundermittel, krieg ich nicht mehr in das Mäulchen, Katzen sind manchmal sehr schlau, das scheint sie zu riechen, trotz des verstopften Nasenlochs. Hedi ist unsere erste Katze, wir machen diese unendliche Trauer also zum ersten Mal durch. Ich freue mich, dass sie da ist und ich wenn ich Stress habe, ihr immer noch seidiges Fell streicheln darf. Ein Leben ohne Hedi- einfach unvorstellbar. Übrigens schreibe ich alles seit Anfang August auf, weil der Schmerz einfach irgendwann unerträglich wurde. Ich wünsche dir und Rasmus alles alles Gute und bin über diesen Austausch einfach nur froh und danke dir, das hilft mir sehr. So, die Arbeit ruft. Morgen muss ich in die Firma, dann ist meine Tochter hier, wir stimmen jetzt unsere freien und Büro-Präsenztage ab, damit hedi nicht alleine ist. Denn manchmal schwächelt sie und man muss schon immer wissen, wo sie ist. Viele Grüße und alles Gute!!! Anke+Hedi+family
Liebe Anke,
leider haben wir den Kampf gegen den Tumor unseres Bärchens aufgeben müssen. In meinem neuesten Beitrag https://www.schatznasen.de/das-wissen-um-den-letzten-tag-euthanasie-katze/ kannst du, sofern du magst, mehr darüber lesen. Ich wünsche euch noch ganz viel lebenswerte Zeit miteinander.
Liebe Grüße Andrea & Jungs
Liebe Andrea, ach, wie unglaublich traurig. Ich denke gerade ganz fest an dich und deinen lieben Rasmus, der einfach immer bei dir bleiben wird. Sorry, ich heule gerade wie eine Schlosskatze, ein Glück, dass ich heute nicht in Präsenz im Büro bin, sondern bei meiner Hedi bleiben darf. Sie liegt hier bei mir in der Küche auf ihrem Kratzbaum und schaut in den Garten, in den sie ja leider nicht mehr gehen darf. Zwei Wochen ist die Diagnose bösartiges Karzinom im Oberkiefer nun schon her und die „Tage, vielleicht Wochen, aber keine Monate mehr“-Voraussage der TÄ drückt noch zusätzlich aufs Gemüt. Meine TÄ hat mir schon zugesagt „wenn es passt“ dann kommt sie zum letzten Schritt vorbei. Für uns wird dieser Platz, an dem es geschieht, wahrscheinlich immer kontaminiert sein, aber für Hedi ist es die beste Lösung und ich will es nicht anders. Im Moment geht es Hedi „gut“, sie frisst, quakt rum, nervt, was Katzen eben so machen, und weshalb man sie liebt. Aber sie niest sehr viel, und daran merkt man, dass da irgendwas in ihrem Kopf rumwerkelt. Auch Hedi ist dünn geworden, die Knochen und Rippen können wir spüren. Sie frisst auch wieder Trockenfutter, aber eben alles in Maßen. Morgen haben wir wieder einen „gucken wir mal, wie es ihr geht“-Termin und wahrscheinlich bekommt sie dann wieder eine Antibiospritze. Vor dem Wiegen habe ich ein wenig Angst. Nachts wird jetzt immer eng gekuschelt. Sie schnurrt schon lange nicht mehr so wie früher, aber immerhin noch ein bisschen. Gestern haben mein Mann und ich uns nochmal besprochen, wo genau im Garten sie liegen soll, natürlich unter der Rutsche, dieses häßliche Ding, das wir nur nicht abgebaut haben, weil Hedi immer darunter lag, wenn es zu heiß war oder regnete. Da hat es mich auch gepackt und die Tränen flossen. Der Garten sieht einfach nur schlimm aus, aber wenn ich draußen bin, fehlt mir jemand, und ich geh gleich wieder rein. Liebe Andrea, nun schreibe ich doch über uns und du bist jetzt doch so sehr traurig, ich kann mir das – doch, ich kann es mir vorstellen und ich weiß, dass es einfach nur schlimm ist. Bitte schreibe weiter. Ganz viele Gedanken sind jetzt bei euch. Und ich muss jetzt einfach mein Gesicht wieder herstellen, wir haben gleich ein Teams-Meeting. Unser kleines Team weiß aber zum Glück Bescheid, ich hab auch schon viel über die virtuelle Schiene geweint. Ganz viel Kraft für dich und euch, liebe Andrea. Der kleine Rasmus wird immer über dich wachen und sich bei dir wohlfühlen. Beschütze ihn, er braucht jetzt auch ein bisschen Mut. Deine Anke
Liebe Andrea ich schreibe spät. Aber ich wünsche Dir von ganzem Herzen viel Kraft.
Wir haben gerade den Kampf beenden lassen, da fressen seit gestern Nachmittag nicht mehr möglich war. Alles Liebe
Liebe Gaby, mein aufrichtiges Beileid. Auch wir haben den Kampf augegeben. Unser Rasmus hat uns bereits am Samstag verlassen. In einem neuen Beitrag habe ich ein wenig über die Entscheidung zu diesem Schritt geschrieben. Auch euch alles Gute und viel Kraft, das alles nun auszuhalten.
Ich habe diesen Blog gerade entdeckt, nachdem ich erfahren habe, dass mein Kater einen Tumor am Unterkiefer hat. Der Arzt sagte, wir können nichts mehr tun und dieses Jahr wird es noch so weit sein.
Mein Herz bricht, denn ich liebe meinen Drago sehr. Er hat mir an dunklen Tagen so viel Trost gespendet und hat mir so oft gezeigt, wie man das Leben zu leben hat.
Jetzt muss ich akzeptieren, dass mit 13 Jahren sein Leben ein Ende findet. Und das ist nicht leicht. Vor allem wenn ich ihn jetzt anschaue und er einfach noch wirkt wie der alte. Er schmust und schnurrt und rekelt sich in den Sonnenstrahlen. Essen tut er auch noch.
Und jetzt gebe ich mir die Schuld daran, dass es zu spät ist. Vor einem halben Jahr war ich mit ihm bei einer Tierärztin, um ihn abchecken zu lassen. Sie sagte, dass er nichts hätte, was man behandeln müsste, obwohl seine Zähnchen entzündet waren. Vor ein paar Monaten ging ich zu einem anderen Arzt, denn mein Drago sabberte ganz viel. Dieser konnte mir nicht sagen, woran es liegt und gab mir Schmerzmittel mit. Vor ein paar Wochen besuchten wir diesen Arzt wieder, denn nun habe ich eine Verformung an seinem Unterkiefer bemerkt, und er sagte mir, dass Drago Krebs haben könnte, dies aber noch nicht der Fall sein müsste. Ich bekam ein weiteres Medikament mit nach Hause und den Hinweis, dass wir Drago röntgen lassen sollten. Nun war ich heute in der Tierklinik und es ist ein Tumor. Beide Seiten des Unterkiefers sind befallen, die Zähne haben keinen Halt mehr im Kiefer. Die Zähne könnten gezogen werden, um eine Verletzungsgefahr zu minimieren, vor allem weil er Freigänger ist. Aber möchte ich ihm jetzt noch diesen Stress und Schmerzen auslassen? Augenscheinlich hat er ja noch keine Schmerzen.
Wäre ich nur hartnäckiger bei den Untersuchungen gewesen, hätte man es doch früher erkennen müssen. Hätte ich nur nicht so viel Zeit zwischen den Arztbesuchen verstreichen lassen. Ich fühle mich so schuldig, weil ich die Symptome meines Katers (übermäßiges sabbern und später dann der Knubbel) wie so oft meine eigenen einfach nicht ernst genug genommen habe. Dabei ist er doch abhängig von mir. Er verlässt sich auf mich, wenn er doch nicht selbst zum Tierarzt gehen kann. Ich verdiene es nicht, die Verantwortung für ein anderes Lebewesen zu tragen …
Ich habe mir den Beitrag und die Kommentare durchgelesen und frage mich nun, ob ich eine Zweitmeinung einholen soll. Ob ich noch nicht aufgeben sollte. Und wenn, wie ich ihm seine restliche Zeit so schön und schmerzfrei wie möglich gestalte. Er bekommt nur Nassfutter und Suppe, seinen Freigang müssen wir leider auch einstellen … ich hatte überlegt, ihm ein Geschirr zu besorgen, um mit ihm noch an schönen Orten spazieren zu gehen. Jetzt daran zu denken, wie er eingeschläfert wird … das geht nicht. Ich kann doch jetzt schon nicht aufhören zu weinen. Aber von den ganzen Erfahrungen zu lesen, gibt mir wenigstens ein wenig Kraft und Mut für diese Zeit.
Ich wünsche allen in einer solchen Situation ganz viel Kraft.
Liebe Rabea, es tut mir leid, dass auch du dich in die Gruppe der Kommentierenden hier einreihen musst, denn wer diesen Beitrag liest, hat meist nach der Krankheit gegoogelt, weil er „selbst“ betroffen ist. Ich kann viele deiner Gedanken gut verstehen, muss dir aber sagen, dass einige davon wirklich völlig unsinnig sind. Du bist mit der Situation, vor die du nun gestellt wurdest, mehr als gestraft. Wozu dann auch noch diese völlig haltlosen Selbstvorwürfe? Mal ganz davon abgesehen, dass sie weder dir noch deinem Drago helfen, im Gegenteil. Nach allem, was du beschreibst, hast du dich sehr fürsorglich verhalten. Offensichtlich hat sich der Tumor deines Katerchens nicht, wie bei uns – von außen nach innen – sondern von innen nach außen „vorgearbeitet“. Anderenfalls hätte ihn irgendein Tierarzt bei einem deiner Besuche ja mal sehen müssen. Über eine geeignete Diagnostik zu entscheiden und diese auch zu veranlassen, ist Aufgabe des Arztes, nicht deine. Wenn man hier also irgendwem den Vorwurf eines Versäumnisses machen könnte, dann maximal den behandelnden Ärzten. Du hast den Beruf nicht gelernt und konntest nichts ansatzweise abschätzen, welche Ursache die vorhandenen Symptome schlimmstenfalls haben könnten. Also lass das mit den Vorwürfen. Du hättest Hellseherin sein müssen, um es besser zu machen.
Wenn der Tumor deines Katers tatsächlich seinen Ursprung bereits tiefer im Gewebe hatte, dann hätte man ihm sehr wahrscheinlich auch bei früherem Erkennen des Tumors nicht mehr helfen können. Um eine halbwegs realistische Chance zu haben, den Tumor final zu beseitigen, muss nicht nur der Tumor, sondern auch großräumig um den Tumor herum das komplette Gewebe entfernt werden. Wenn man sich vor Augen ruft, wie fragil der Unterkiefer einer Katze ist und dann noch den Fakt hinzunimmt, dass der Kiefer beidseitig befallen ist, dann würde ich laienhaft sagen, auch zu einem früheren Zeitpunkt hätte man Drago, den kompletten Unterkiefer amputieren müssen. Ich denke, das wäre keine wirkliche Option für euch gewesen. Dass du ihm den Freigang gestrichen hast, halte ich für eine gute Entscheidung, denn sonst kehrt er irgendwann nicht mehr heim und quält sich vielleicht irgendwo verkrochen länger, als es sein müsste.
Du neigst dazu, dir Selbstvorwürfe zu machen, deshalb würde ich das Einholen einer zweiten Meinung durchaus in Erwägung ziehen. Nimm hierfür aber alle bestehenden Befunde, wie auch Röntgenbilder mit, um dem Katerchen unnötige weitere Strapazen zu ersparen. Wie man in diesem und dem anderen Beitrag zu Rasmus‘ Erkrankung lesen kann, kann Cortison bei einer palliativen Behandlung hilfreich sein.
Sollte es bei der Diagnose bleiben, wünsche ich euch noch eine möglichst lange, lebenswerte gemeinsame Zeit und dir die Fähigkeit, sie vielleicht noch ein ganz klein wenig genießen zu können. Ich weiß, wie schwer das ist und neige selbst auch dazu, mich von den negativen Emotionen überrollen zu lassen. Versuche es besser hinzubekommen, als ich. Ganz viel Kraft und Glück für dich und dein Katerlein…
Andrea & Jungs
Liebe Andrea, ich danke dir vielmals für deine lieben Worte! Auch für die Möglichkeit, sich hier ein wenig „ausheulen“ zu können. Dein Blog ist wirklich super.
Ich werde definitiv mein bestes Geben, die verbleibende Zeit mit Drago zu genießen. Den Tierarzt werde ich auch gleich auf eine palliative Behandlung mit Cortison ansprechen.
Vielen Dank und auch euch alles Gute!
Nachdem ich viele traurige Geschichten hier gelesen habe, denke ich, muss ich von meiner Lilly erzählen, die am 4. Juli 13 Jahre alt wird, um allen Mut zu machen. Am 20. August 2021 habe ich die Diagnose Knochenkieferkrebs erfahren. Lilly hatte ein geschwollenes Bäckchen und ich dachte, dass sich da wohl ein Zähnchen entzündet hat. Ich bin trotzdem sofort zum Tierarzt, da es schon abends war, entschied er, sie besser über Nacht dazulassen und morgens zu röntgen. Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen und geweint, weil der TA schon davon ausging, dass es ein Tumor sein könnte. Jetzt könnte ich auch noch weiter schreiben, wie schlecht es mir die Tage danach ging, als ich die Gewissheit hatte, aber mir ist es eigentlich wichtig, mitzuteilen, dass Lilly immer noch lebt und gar nicht so schlecht. Ich lasse sie immer noch raus, da sie eine absolute Freigängerin ist und merke, wie glücklich sie von ihren nächtlichen Streifzügen zurückkommt. Sie ist zwar mittlerweile sehr dünn und das Essen ist auch nicht so einfach aber ansonsten macht sie einen zufriedenen Eindruck. Ich füttere sie mit Recovery immun aber sie isst auch noch Nassfutter. Wie lange sie noch bei mir bleibt, weiß ich nicht aber bestimmt noch den Sommer und dann hätte sie nach der Diagnose mindestens 2 Jahre überlebt und darüber bin ich überglücklich. Lilly bekommt auch Cortison. Ich habe mich entschieden, sie nicht operieren zu lassen oder eine andere Therapie zu machen und glaube, dass das die richtige Entscheidung war. Ich denke auch, dass das Cortison gut geholfen hat. Vor 2 Monaten ging es ihr etwas schlechter, da habe ich die Dosis erhöht und dann ging es ihr auch schlagartig wieder besser. Vielleicht konnte ich ja ein wenig Mut machen und Schuldgefühle nehmen.
Hallo Diane, wie geht es deiner Lilly jetzt?
Habe vorgestern auch erfahren, dass meine 14,5 Jahre alte Kira auch einen Tumor im Kiefer hat. Die Ärztin hat sich nur den Maul angeschaut und sofort gesagt, dass es ein Tumor sei, der auch nicht mehr operiert werden kann. Ich solle sie zum Einschläfern bringen, wenn sie nichts mehr isst.
Ich war völlig aufgelöst. Erst als ich zu Hause angekommen bin und im Internet recherchiert habe, stellte ich mir die Frage nach Behandlungsmöglichkeiten. Ich habe auch Cortison für meine Kleine erhalten und Tabletten gegen Infektionen.
Hat deine Lilly einen gutartigen oder bösartigen Tumor? Diese Frage wurde bei meiner Kira gar nicht geklärt. Ich überlege nun zum anderen Tierarzt zu fahren, um eine Zweitmeinung wegen möglicher Behandlung einzuholen.
Wie schön, dass deine Lilly noch über 2 Jahre bei dir sein konnte. Das macht auch mir Hoffnung.
Liebe Andrea, ich bin heute auf deinem Blog gelandet. Wir haben heute morgen die Diagnose erhalten dass mein Kater Krümel, 13.5 Jahre, einen Rachenringtumor hat. Festgestellt wurde es als Zufallsbefund im Rahmen eines CTs da er nach einer FORL Op einen wiederkehrenden Abszess unter dem rechten Auge bekommen hat und wir die Hoffnung hatten dort vielleicht noch Reste eines Zahnes zu finden. Angeblich hätte er auch mit Metastasen gestreut in die Lunge, aber so ganz sicher ist man sich da irgendwie nicht. Es ist eine Probe entnommen worden aus der Lymphdrüse glaube ich und zu bestimmen was das für ein Tumor ist, ein Lymphom oder etwas anderes. Ich bin fix und fertig und weiß überhaupt nicht mehr weiter. Dein Beitrag hat mir sehr geholfen, weil ich gesehen habe dass du den selben Weg gehen musstest und wie du damit umgegangen bist. Ich habe nur unerträgliche Angst, dass das alles ganz schnell geht und ich wünsche ihm so sehr noch einen schönen Frühling.. den liebt er so.. Ganz liebe und traurige Grüße aus dem Rheinland
Liebe Janina, warte zunächst mal die Ergebnisse der Untersuchung ab. Zwar sind etwa 90% aller Tumore im Maul von Katzen bösartig, aber es bleiben halt auch 10% für andere Tumore übrig. Bei all den Kommentaren hier, wäre es mal Zeit für jemanden, der zu den 10% gehört. Meine Daumen sind gedrückt! Liebe Grüße Andrea & Jungs
Ich danke dir. Ich schreibe sobald ich etwas weiß. Ganz liebe Grüße Janina und Krümel
Habe schon Angst vor diesem Tag…
Wer so einen Beitrag benutzt, um mittels flapsigem Kommentar einen Link für Tierversicherer zu platzieren, dem fehlt es wohl nicht nur an Empathie. Link entfernt! Das ist SEO der 90er.
Wir mussten mit unserer Perserkatze Shiva auch letzten Samstag, schweren Herzens, den letzen Weg gehen.
Sie war knapp 16 Jahre und vor ca. 2 Monaten wurde bei ihr ein Kiefertumor festgestellt. Zu Annfanks hat es sie nicht gestört, aber man konnte zusehen wie sie der Tumor aufgezehrt hat. Sie hat sehr viel gefressen und doch stetig abgenommen. Vor c. 2 Wochen hat sie dann Blut genießt, was mal mehr oder weniger war, dann hat ist ihre rechte Gesichtshälfte angeschwollen, was von einem Tumor bedingeten Abzess ausgelöst wurde und sie hat daraus auch geblutet und es hat ihr angefangen die rechte Gesichtshälfte zu zerfressen und sie hat auch schon seit 4 Wochen Schmerzmittel bekommen. Wir haben dann beschlossen sie zu erlösen, aber nach fast 16 Jahren mit diesen sehr liebvollen und anhänglichem Geschöpf, trauern wir immer noch sehr um sie, vor allem die Kinder die mit ihr aufgewachsen sind.
Ich wollte damit nur mal beschreiben wie uns er ergangen ist.
Wir wünschen allen mit dem selben Los. wirklich alles alles Gute.
Fam. Schwarz