In meinem letzten Artikel schrieb ich über den Sinn der Nierendiät. Im letzten Beitrag dieser Artikelserie gehe ich auf Medikamente und homöopathische Arzneimittel ein.
Anders als ein einfacher Infekt machen chronische Krankheiten häufig eine tägliche Behandlung nötig. Deshalb ist bei solchen Krankheiten der Tierhalter gefordert. Dies trifft auch auf CNI zu. Umfang und Erfolg der Behandlung hängen im Wesentlichen vom Stadium der Krankheit ab und davon, wie konsequent man sie behandelt.
Da im Zuge einer CNI Nierengewebe unwiederbringlich zerstört wird, gibt es keine Medikamente mit denen man sie heilen kann. Deshalb richtet sich die Behandlung primär darauf aus, die Nieren zu entlasten und zu unterstützen. Den wichtigsten Teil macht hierbei zweifelsfrei eine Ernährungsumstellung aus.
Medikamente und Homöopathie
Neben der Diät gibt es Medikamente, die die Nierenfunktion deiner Katze unterstützen. Diese helfen Symptome zu lindern oder wirken auf Begleit- und Folgeerkrankungen. Darüber hinaus gibt es homöopathische Mittel, welche die Nierenfunktion erkrankter Tiere unterstützen und ihr Wohlbefinden verbessern sollen. Es gibt Ergänzungs-Futtermittel, welche die reduzierte Nierenfunktion kompensieren. Nicht zuletzt regulieren Infusionen den Flüssigkeits-Haushalt deines Tieres und bringen seinen Elektrolyt-Haushalt ins Gleichgewicht. Bei den nachfolgend genannten Präparaten handelt es sich um eine Auswahl an Medikamenten, mit denen ich selbst Erfahrungen sammeln konnte. Natürlich gibt es sehr viel mehr vergleichbare Präparate auf dem Markt.
Phosphatbinder
Um die Nieren zu entlasten und deren nachlassende Filtrationsleistung teilweise zu kompensieren, gibt es sogenannte Phosphatbinder. Diese werden als Ergänzungs-Futtermittel vertrieben. Das mir geläufigste Präparat in diesem Bereich ist das „Ipakitine Pulver“ von Vetoquinol.
Pülverchen dieser Art gibt es von verschiedenen Herstellern. Da Ipakitine bei unserem Mohrchen keinerlei Verbesserung seiner Blutwerte herbeiführten, wechselten wir zu einem anderen, ähnlichen Produkt.
Dieses bewirkte eine minimale Verbesserung seiner Blutwerte. Leider konnte ich nicht mehr in Erfahrung bringen, wie dieses Präparat hieß. Phosphatbinder gibt es inzwischen allerdings einige auf dem Markt. Welches dieser Mittelchen du von deinem Tierarzt empfohlen bekommst, hängt vermutlich nicht zuletzt davon ab, mit welchen Herstellern er kooperiert.
Wozu dienen Phosphatbinder?
Phosphatbinder werden eingesetzt, um über das Futter aufgenommenes Phosphat im Verdauungstrakt zu binden und über diesen auszuscheiden. Auf diese Weise gelangt weniger Phosphat in den Blutkreislauf deiner Katze. Ihre Nieren werden somit entlastet und Ansammlungen von Phosphat im Blut reduziert.
Phosphatbinder können hilfreich sein, sollten meiner Meinung nach aber nicht als bequeme Alternative zur Nierendiät gesehen werden. Eine Katze, die bereit ist, eine Nierendiät anzunehmen, sollte sie auch bekommen. In den meisten Fällen reicht die Diät bereits aus, um den Phosphatwert im grünen Bereich zu halten. Zumindest in den frühen Stadien der CNI.
Ich sehe Phosphatbinder eher als eine Lösung für all jene Fälle, in denen eine Nierendiät nicht möglich ist. Auch für Tiere mit fortgeschrittener Nierenschwäche, bei denen die Diät allein nicht mehr ausreicht, sind sie hilfreich. Kann deine Katze aus irgendwelchen Gründen keine Diät bekommen, ist es dennoch ratsam, auf den Phosphatgehalt ihres Futters zu achten. Phosphatbinder nehmen immer nur einen Teil des im Futter vorhandenen Phosphats auf und vollbringen keine Wunder.
Semintra (4 mg/ml) zur Reduzierung der Proteinurie
Semintra ist seit Februar 2013 auf dem Markt und stand somit ausschließlich für Schatzi zur Verfügung. Es ist klar, transparent, dickflüssig, schmeckt süß und wurde speziell für Katzen entwickelt. Schatzi bekam es einige Zeit direkt über das Futter und es gab keine Akzeptanzprobleme. Semintra 4 mg/l wird eingesetzt, um die Proteinurie zu reduzieren und hilft auf diese Weise das Voranschreiten der Nierenschädigung zu verlangsamen. Von Proteinurie spricht man, wenn zu viele Proteine in den Urin gelangen. Ich versuche kurz von Laie zu Laie zu erklären, was das Medikament bewirkt. In Teil 1 meiner Artikelserie hatte ich Folgendes erklärt:
Im Zuge einer CNI nimmt die Zahl intakter Nephronen ab. Die verbleibenden Nephronen kompensieren diesen Ausfall, indem sie ihre Leistung steigern. Hierbei geraten sie jedoch irgendwann an ihre Grenzen. Durch die stetige Überlastung steigt der Druck in den noch intakten Filtrationsknötchen an. Durch diesen erhöhten Druck werden auch größere Moleküle, wie Proteine durch die winzigen Poren gepresst und gelangen in den Urin.
Der in Semintra 4 mg/l enthaltene Wirkstoff „Telmisartan“ weitet die Gefäße in den winzigen Filtrationsknötchen (Glomeruli). Auf diese Weise kann das zu filternde Blut leichter durch die Glomeruli hindurchfließen. Der erleichterte Blutfluss mindert den Druck in den Glomeruli, wodurch weniger Proteine in den Urin gelangen.
Nach einigen Monaten Diät bewegten sich Schatzis Nierenwerte wieder im Normbereich. Dennoch erbrach er sehr oft. Ich hatte Semintra in Verdacht, das vermehrte Erbrechen auszulösen und entschied, es nach einigen Monaten Einnahme abzusetzen. Zumindest vorübergehend. Alle nachfolgenden Laboruntersuchungen – über mehrere Jahre – zeigten normale Nierenwerte. Deshalb haben wir mit der Behandlung auch nicht wieder begonnen. Bei Schatzi haben wir die CNI aber auch wirklich extrem früh erkannt und sofort auf eine Diät umgestellt. Ich denke, dass Medikamente wie Semintra für Tiere mit fortgeschrittener CNI durchaus hilfreich sein können.
Semintra 10 mg/ml
Inzwischen gibt es Semintra auch in einer höheren Dosierung. Der Wirkstoff ist auch hier Telmisartan, nur ist er höher dosiert. Beliest man sich zu den Anwendungsgebieten der beiden Medikamente, fällt auf, dass sich diese unterscheiden.
Semintra 4 mg/ml: Reduzierung der Proteinurie bei chronischen Nierenerkrankungen bei Katzen.
Semintra 10 mg/ml: Behandlung des systemischen Bluthochdrucks bei Katzen.
Die gänzlich unterschiedlichen Anwendungsgebiete bei identischem Wirkstoff haben mich irritiert. Dass Semintra 4 mg/ml zwar die Gefäße in den Glomeruli der Nieren weitet, nicht aber den Blutdruck senkt, leuchtet mir ein. In diesem Fall kann man vermutlich sagen: die Dosis machts. Warum aber soll Semintra 10 mg/ml ausschließlich Bluthochdruck senken, aber nicht mehr auf die Proteinurie einwirken?
Vor dem Hintergrund, dass die Medikamente denselben Namen tragen, schien mir das unlogisch. Deshalb fragte ich bei der Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH nach und bekam sinngemäß folgende Auskunft. Jedes Medikament, das auf den Markt kommt, benötigt eine Zulassung. In dieser muss das Anwendungsgebiet klar definiert sein. Semintra 10 mg/ml wurde primär als Blutdruck-Senker entwickelt und deshalb für dieses Anwendungsgebiet zugelassen.
Ich denke jetzt mal laut. Semintra 10 mg/ml bekam eine Zulassung zur Behandlung systemischen Bluthochdrucks bei Katzen. Hat es dadurch seine Wirkung auf die Proteinurie verloren? Oder kann man mit dem höher dosierten Semintra zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen? Sprich deinen Tierarzt darauf an. Man muss ja nicht zwei Medikamente in die Katze stopfen, wenn eins Beides kann. Voraussetzung ist, deine Katze leidet infolge seiner CNI an Bluthochdruck.
Blutdrucksenker
Wo ich gerade beim Thema Blutdruck bin, bleibe ich kurz noch dabei. Eine häufige Begleiterkrankung von CNI ist Bluthochdruck. Das Enzym Renin, welches den Blutdruck regelt, wird in den Nieren produziert. Bei CNI-Katzen lässt auch diese Nierenfunktion mit Fortschreiten der Erkrankung immer mehr nach. Die Folge ist Bluthochdruck. An CNI erkrankte Tiere sollten deshalb auch regelmäßig diesbezüglich untersucht werden und ggf. umgehend blutdrucksenkende Medikamente bekommen. Bleibt Bluthochdruck längere Zeit unbehandelt, kann deine Katze hierdurch schlagartig erblinden. Auch ihrem Herzen tut der erhöhte Blutdruck alles andere als gut. Es ist also keineswegs damit zu spaßen.
Ein blutdrucksenkendes Präparat für Katzen habe ich mit Semintra weiter oben bereits vorgestellt. Ein anderes Produkt, mit welchem wir Erfahrungen gesammelt haben, ist das Präparat Fortekor Flavour. Wir verabreichten es längere Zeit unserem Kater Elvis. Seinen Blutdruck bekamen wir gut in den Griff und bemerkten keine Nebenwirkungen. Außer im Geldbeutel.
Eine Packung Fortekor Flavour 5 mg schlägt mit knapp 27,00 Euro zu buche und enthält gerade mal 28 Tabletten. Eine Packung Benazepril 5 mg aus der Humanmedizin (Wirkstoff und Dosierung identisch) enthält 98 Tabletten und kostet knapp 14,00 Euro. Die stolze Preisdifferenz von 0,81 Euro je Tablette lässt sich sicherlich nicht mit dem verwendeten Trägerstoff erklären. Es sei denn, er enthielte Goldstaub. Man möge mir verzeihen, wenn ich an dieser Stelle etwas zynisch klinge. In meinen Augen ist das Wucher.
Die Behandlung einer chronischen Erkrankung kann sich über Jahre erstrecken. Wenn du dies trotz kleinem Geldbeutel finanziell durchhalten willst, sprich mit deinem Tierarzt darüber. Eventuell gibt es Alternativ-Medikamente, die etwas günstiger sind als der „Benz“ unter den Blutdrucksenkern.
Homöopathie bei CNI
Homöopathie ist – wie vieles Andere auch – eine Einstellungssache. Die einen schwören darauf und akzeptieren nichts Anderes, die anderen halten sie für Hokuspokus. Ich denke, die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Darum soll es hier aber auch gar nicht gehen.
Renes/Viscum comp.
Ein homöopathisches Arzneimittel, das ich vorübergehend bei Schatzi anwendete, ist Renes/Viscum von PlantaVet. Es scheint verhältnismäßig vielen Tierärzten bekannt zu sein, so zumindest mein Eindruck.
Gemäß Packungs-Aufdruck dient es: “Zur Anregung der Regenerations- und Gestaltungskräfte in der Niere bei akuten und chronischen Ausscheidungsstörungen, z.B. unterstützend bei chronischer Niereninsuffizienz.”
Renes/Viscum ist eine wässrige Lösung, welche laut Hersteller sowohl oral verabreicht, als auch subkutan gespritzt werden kann. Die Wirkung soll bei beiden Arten der Verabreichung gleichermaßen gewährleistet sein. Da Schatzi keine Futterkonkurrenz hatte, entschied ich mich für die orale Anwendung.
Renes/Viscum schmeckt – soweit ich mich erinnere – minimal salzig und wurde über das Futter geträufelt, von Schatzi ohne Probleme aufgenommen. Inwieweit es an der Verbesserung seiner gesundheitlicher Situation beteiligt war, vermag ich nicht zu beurteilen.
Renes/Viscum für Klein- und Großtiere
Renes/Viscum wird sowohl in 1 ml – als auch in 10 ml – Glasampullen vertrieben. Die kleinen Ampullen – für Hunde und Katzen – gibt es zu 10 Stück abgepackt. Bei den großen Ampullen – für Pferde – befinden sich fünf Ampullen in einer Packung. Was die Zusammensetzung betrifft, lassen die Inhaltsangaben auf keinerlei Unterschied schließen. Erhebliche Unterschiede gibt es allerdings beim Preis. Während man für 10 Ampullen á 1 ml rund 22,00 Euro* bezahlt, ist man bei 5 Ampullen á 10 ml mit rund 53,00 Euro* dabei. Das heißt, die kleinen Ampullen sind doppelt so teuer, wie die Großen.
*Die genannten Preise beziehen sich auf unseren Tierarzt und können von Arzt zu Arzt unterschiedlich sein.
Viele Kleintierhalter kauften folglich aus Kostengründen lieber die großen Ampullen. Dies wird seitens des Herstellers seit einigen Jahren unterbunden, indem er die großen Ampullen nur noch an Großtierärzte liefert. Erklärt wird das Ganze mit der Zulassung des Medikaments. Da kann sich nun jeder seinen Teil zu denken. Ich sage nur: Der Trend geht zum Zweit-Tierarzt.
Ich finde es auch absolut nicht verwerflich, in solch einem Fall einen zweiten Tierarzt aufzusuchen. Man muss deshalb ja nicht den Tierarzt wechseln. Egal, ob es um Diätfutter oder um Medikamente geht, beides muss für dich bezahlbar sein. Kannst du dir die Finanzierung der Behandlung nicht mehr leisten, verlierst du dein Tier und dein Tierarzt einen Patienten. Es ist also jedem damit gedient, wenn du mit deinem Budget haushältst.
SUC-Therapie
Bei der SUC-Therapie handelt es sich um eine homöopathische Behandlung, bei der drei verschiedene Arzneimittel in Kombination verabreicht werden.
Solidago compositum ad us. vet.
Ubichinon compositum ad us. vet.
Coenzyme compositum ad us. vet.
Die Anfangsbuchstaben der drei eingesetzten Substanzen ergeben das Kürzel SUC. Als ich vor etwa 10 Jahren begann, meinem Kater Elvis SUC zu verabreichen, gab es SUC nur in der Humanmedizin. Inzwischen gibt es eigens auf Tiere abgestimmte Präparate, welche speziell für die Behandlung von Tieren zugelassen wurden. Genauere Informationen zur SUC-Therapie findest du auf der Vetepedia-Website der Biologische Heilmittel Heel GmbH.
SUC kann sowohl oral als auch subkutan verabreicht werden. Da Elvis ohnehin täglich mehrfach Insulin gespritzt bekam, entschied ich mich, das SUC zu spritzen. Da sein Diabetes keine Nierendiät zuließ, konnte ich so zumindest sicherstellen, dass das Medikament in der Katze landet und nicht im Futternapf verdunstet. Ob Elvis ohne SUC früher seiner CNI erlegen wäre, darüber kann man wohl nur spekulieren. Man kann ja nicht zwei Versuchsreihen parallel laufen lassen, um einen Vergleich zu haben. Nochmal davor, in dieser konkreten Situation, würde ich es vermutlich wieder spritzen.
Interessierst du dich für die SUC-Therapie und dein Tierarzt kennt sie nicht, wende dich an die „Biologische Heilmittel Heel GmbH“. Alternativ bitte deinen Tierarzt, dies zu tun.
Ich habe und hatte nicht die Hoffnung, dass man CNI mit Homöopathie heilen oder damit gar irgendwelche Wunder bewirken kann. Für mich ist und bleibt die Nierendiät das Mittel schlechthin, der CNI – sofern noch möglich – ein Schnippchen zu schlagen. Dennoch habe ich aus den genannten Gründen zusätzlich auch homöopathische Substanzen eingesetzt. Sollte ich nun sagen, dass es meinen Tieren unter diesen Medikamenten spürbar besser ging, müsste ich lügen. Ich schließe dennoch nicht aus, dass sie sich positiv auf den Gesamtzustand meiner CNI-Jungs ausgewirkt haben.
Infusionen
Abschließend möchte ich noch auf das Thema Infusionen eingehen. Im Zuge einer CNI gerät der Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt einer Katze früher oder später aus dem Gleichgewicht. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass die Nieren den Harn nicht mehr ausreichend konzentrieren. Es werden somit mehr Flüssigkeit und Elektrolyte ausgeschieden als gesund ist. Infusionen können akut notwendig sein oder unterstützend verabreicht werden.
In Akutsituationen verabreicht man in der Regel intravenöse Infusionen. Geht es um die Aufrechterhaltung eines stabilen Zustandes, kommen subkutane Infusionen zum Einsatz.
Intravenöse Infusionen
Bei unserem Mohrchen waren wir damals in einer Akutsituation. Seine CNI wurde – trotz häufiger Tierarztbesuche – leider erst erkannt, als es fast zu spät war. Er war dehydriert und seine Blutwerte – Kreatinin, Harnstoff, Eiweiß – waren stark erhöht. Mohrchen bekam damals – stationär – mehrere intravenöse Infusionen mit Ringer-Lactat-Lösung, worauf sich sein Zustand erheblich verbesserte. Bei einer intravenösen Infusion wird die Infusionslösung über einen Venenzugang verabreicht. Das heißt, sie gelangt auf direktem Wege in den Blutkreislauf der betroffenen Katze. Diese Art der Infusion darf nur von einem Tierarzt vorgenommen werden. Bei der intravenösen Infusion wird dem Körper auf die schnellstmögliche Weise Flüssigkeit zugeführt. Der Elektrolyt-Haushalt der Katze wird ins Gleichgewicht gebracht und ihre Nieren werden gespült. Hohe Konzentrationen harnpflichtiger Substanzen werden aus dem Blut herausgeschwemmt. Der Zustand des Tieres verbessert sich – zumindest vorübergehend – deutlich.
Subkutane Infusionen
Ist die CNI weit vorangeschritten, kann die Katze ihren Flüssigkeits-Haushalt durch Saufen nicht mehr im Gleichgewicht halten. Nun können subkutane Infusionen eine große Hilfe sein. Hierbei wird die Flüssigkeit nicht in die Blutbahn, sondern unter die Haut verabreicht. Subkutane Injektionen/Infusionen kann man lernen und muss dafür nicht unbedingt dauerhaft einen Tierarzt in Anspruch nehmen. Das erspart deiner Katze viel Stress und dir Zeit und Kosten. Ich habe sowohl Mohrchen als auch Elvis über viele Monate mit solchen Infusionen versorgt. Anfangs nur einige Male in der Woche. Später dann täglich. Sie ließen es mit jedem Mal etwas besser über sich ergehen. Ich war schon häufiger in der Situation, meinen Tieren auf „schmerzhafte Weise“ helfen zu müssen. Fast immer hatte ich das Gefühl, dass sie spürten, dass es gut für sie war.
Fazit
CNI ist eine Krankheit, die man – früh erkannt – noch eine ganze Weile aufhalten kann. Heilen kann man sie leider Gottes nicht. Das Wissen um die Gefahr, die von dieser Krankheit ausgeht, sollte man zum Anlass nehmen, regelmäßige Vorsorge-Untersuchungen durchzuführen. Nur so kann CNI früh genug erkannt werden. Wird die Krankheit rechtzeitig festgestellt und behandelt, kann dein Tier noch viele Jahre ein beschwerdefreies Leben führen. Erkennt man die Krankheit sehr spät oder ignoriert sie, weil das Tier augenscheinlich noch wohlauf ist, wird einem sehr viel weniger gemeinsame Zeit bleiben. Der beste Weg einem betroffenen Tier zu helfen, ist zweifelsfrei eine nierenschonende Ernährung. Zur Unterstützung der Nieren und gegen Begleit- und Folgeerkrankungen gibt es diverse Medikamente, die man zu gegebener Zeit einsetzen kann.
Dieser Beitrag ist Teil 2 von 3 Teilen der Artikelserie „CNI / CNE bei Katzen“
Liebe Andrea,
vielen Dank für diesen umfassenden und transparenten Artikel! Wie du sagst, es ist so wichtig, dass diese Krankheit früh genug erkannt wird. Schließlich geht es doch um die Verbesserung der Lebensqualität unserer Schmuser. Besonders toll fand ich deine ausführliche Beschreibung der einzelnen Arzneimittel und der entsprechenden Wirkungsweise. Ich wusste nicht, dass es homöopathische Infusionen und Injektionen gibt. Das war mir bisher überhaupt nicht geläufig. Du hast recht, nichts spricht dagegen, als Bindeglied eine zweite TA Meinung einzuholen und dabei eine komplementäre Behandlung in Angriff zu nehmen. Speziell bei der Homöopathie geht es um den Impuls für regenerative Prozesse, was ja ein verbindender Zusatz ist. Für mich selbst und meine beiden Katzenmädels hat dieser Ansatz bisher sehr gut funktioniert. Danke auch für deine genauen Ausführungen über die Diät und zu den Futterzusätzen. Mit Ernährungsverbesserung liegt man auch meiner Ansicht nach immer richtig. Das schrittweise Umgewöhnen ist allerdings die große Herausforderung dabei, Katzen können ja unheimlich stur sein
Viele Grüße
Vielen Dank für die ausführliche Artikel, ich finde ihn sehr ermutigend. Ich persönlich denke das die Nierendiet krebs herbeiführt, aber ist krebs nach mehreren jahren nierendiet wahrscheinlich besser als ein nierenversagen innert wenige monate.
Viele Grüsse