Eine Nierendiät für Katzen

In meinem letzten Artikel „CNI – Chronische Niereninsuffizienz bei Katzen„, habe ich zu Besonderheiten und Verlauf der Krankheit geschrieben. Heute möchte ich auf die Behandlung eingehen, speziell auf die Nierendiät.

Wie bereits ausführlich erklärt, kommt es im Laufe einer CNI zu einer fortschreitenden Schädigung von Nierengewebe.  Die Nieren einer CNI-Katze sind deshalb – je nach Stadium der Krankheit – mehr oder weniger schlecht in der Lage, ihr lebenswichtigen Funktionen auszuüben. Da sich geschädigtes Nierengewebe durch nichts mehr ersetzen oder regenerieren lässt,  richtet sich die Behandlung betroffener Tiere im Wesentlichen darauf aus, die Nieren bestmöglich zu entlasten und zu unterstützen. Den wichtigsten Beitrag hierzu leistet zweifelsfrei eine Ernährungsumstellung auf eine spezielle Diät.

Warum ist eine Nierendiät bei CNI so wichtig?

Alles, was im Körper einer Katze verarbeitet wird, muss zunächst einmal in ihn hinein gelangen. Im Normalfall geschieht dies über Nahrung.

Während der Verarbeitung des Futters im Körper einer Katze entstehen Stoffwechselprodukte. Diese werden über das Blut zu den Nieren und von dort über den Urin aus dem Körper der Katze heraus befördert. Sofern die Nieren gesund genug sind, ihre Funktionen auszuüben. Wieviele und welche dieser Stoffwechselprodukte anfallen, hängt nicht unwesentlich von der Zusammensetzung der aufgenommenen Nahrung ab.

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Das Futter einer gesunden Katze besteht im Idealfall aus viel Fleisch (viele tierische Proteine) und hat einen hohen Feuchtigkeitsgehalt. Während der Verarbeitung dieser Proteine entstehen Abfallprodukte wie Harnstoff und Kreatinin, deren Abbau Aufgabe der Nieren ist. Während eine gesunde Katze hiermit keine Probleme hat, sind die Nieren einer CNI-Katze dieser Aufgabe immer schlechter gewachsen. Resultat ist, dass sich diese Abfallprodukte in Blut und Urin anreichern und dort eine weitere Schädigung der Nieren bewirken.

Ein Diätfutter ist so zusammengesetzt, dass bei seiner Verarbeitung möglichst wenig schädliche Stoffwechselprodukte entstehen. Kurz gesagt: Was über das Futter gar nicht erst aufgenommen wird, kann auch die Nieren nicht belasten/schädigen. Infolge befinden sich weniger Abfallstoffe im Blut, was das Voranschreiten der Krankheit entschleunigt, das Wohlbefinden des Tieres erhöht und dafür sorgt, dass es weiterhin fressen mag. Es ist also naheliegend, dass eine spezielle, nierenschonende Diät den Verlauf der Krankheit maßgeblich positiv beeinflusst.

Zusammenfassend gesagt zeichnet sich eine CNI-Diät vordergründig durch einen niedrigeren Gehalt an Proteinen, Phosphat und Nitrat aus. Die enthaltenen Proteine sind hochwertig und gut verdaulich. Darüber hinaus ist sie auf den Vitaminbedarf der CNI-Katze abgestimmt und enthält unterstützende Inhaltsstoffe wie Omega-3-Fettsäuren.

Welche Nierendiätfutter gibt es und wo bekomme ich sie?

Vorgefertigte Diätfutter für CNI-Katzen gibt es sowohl verschreibungspflichtig als auch frei verkäuflich. Frei verkäufliche Nierendiät verschiedener Hersteller bekommt man in jeder gut sortierten Zoohandlung zu kaufen.

Verschreibungspflichtige Diätfutter hingegen bekommt man nur beim Tierarzt oder in einzelnen speziellen Onlineshops zu kaufen. Die am häufigsten von Tierärzten empfohlenen Futtersorten sind nach meinem Empfinden  Royal Canin – Renal und Hills k/d. Es gibt meines Wissens aber auch andere Hersteller, die verschreibungspflichtige Nierendiät anbieten.

Solltest du oder deine Katze besagte Futtersorten nicht mögen, so frage deinen Tierarzt nach Alternativen oder recherchiere ein wenig online.

Schatzis Futter kaufte ich immer bei  MedicAnimal, weil ich es nirgendwo günstigster fand. Es gibt dort Staffelpreise und auch regelmäßige Rabattaktionen. Die Erparnis gegenüber einem Einkauf beim Tierarzt ist nennenswert. Bei meinem letzten Onlinekauf habe ich 96 Beutel Nassfutter gekauft. Nach Abzug des Rabatts zahlte ich je Beutel rund 0,75€. Beim Tierarzt wirst du den Beutel vermutlich nicht unter 1,10€ bekommen.

Verschreibungspflichtige Nierendiät

Was sind die Besonderheiten verschreibungspflichtiger Nierendiät?

Bei der Zusammensetzung verschreibungspflichtiger Futter werden die  besonderen körperlichen Anforderungen nierenkranker Katzen berücksichtigt. Deshalb zeichnet sich dieses Futter im Wesentlich durch folgende Eigenschaften aus:

  • weniger Proteine, Phosphat und Natrium
  • enthaltene Proteine sind hochwertig (bei ihrer Verabeitung fallen wenig Abfallstoffe an)
  • mehr Kalium, B-Vitamine und essentielle Fettsäuren

Was nicht zwingend bedeuten muss, dass diese Eigenschaften bei nicht verschreibungspflichtiger Diät nicht zu finden sein können. Ein Vergleich der Inhaltsstoffe steht jedem Tierhalter frei und sollte schnell Aufschluss geben.

Welche Möglichkeiten einer nierenschonenden Fütterung gibt es noch?

Viele Katzen sind in Sachen Futter sehr eigenwillig. Katzen, die an sehr hochwertiges Futter oder gar an Rohfleischfütterung gewöhnt sind, werden sich mit der fertigen Nierendiät vermutlich schwertun. Wichtig ist jedoch, dass deine Katze frisst. Es kann keine Option sein, ein Tier aus Rücksicht auf eine bestehende CNI verhungern zu lassen.

Sollte deine Katze die gekaufte Diät trotz schrittweiser Futterumstellung vehement ablehnen, dann versuche vorübergehend Kompromisse finden. Die Zusammensetzung handelsüblicher Futtersorten variiert. So auch der Gehalt an Proteinen, Phosphat und Natrium. Versuche ein Futter zu finden, bei dem diese Bestandteile vergleichsweise niedrig sind und probiere, ob deiner Katze eins dieser Futter behagt. Sprich auch mit deinem Tierarzt über deine Wahl. Außerdem haben CNI-Katzen einen erhöhten Bedarf an Kalium, B-Vitaminen und essentiellen Fettsäuren, der in einer Nierendiät bereits berücksichtigt ist. Wenn du schon mal mit dem Arzt deiner Katze im Gespräch bist, frage ihn auch gleich, wie du diesen Ansprüchen gerecht werden kannst.

Gib aber bitte nicht vorschnell auf. Nichts kann die Nieren deiner kranken Katze besser entlasten, als eine Nierendiät. Normales Futter hingegen begünstigt das Voranschreiten der Krankheit. Bei der Fütterung von normalem Futter sammeln sich schnell Stoffwechselprodukte im Blut an, die deiner Katze – im wahrsten Sinne des Wortes – den Appetit verderben. Ein Kreislauf, den man durchbrechen muss. Deshalb würde ich alles daransetzen und mit allen Tricks arbeiten, um mein Tier an eine Nierendiät zu gewöhnen.

Noch etwas komplizierter stelle ich mir eine Nierendiät bei der Fütterung von Rohfleisch vor. Auf einem Stück Rindfleisch stehen für gewöhnlich halt keine Inhaltsangaben. Wer seine Katzen allerdings ein Leben lang auf diese Weise füttert, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Tierarzt kennen, der hinter dieser Art der Fütterung steht. Dieser ist dann hoffentlich in der Lage, einen entsprechenden Diätplan auszuarbeiten.

Grundsätzliches

Jede Futterumstellung, erst recht die eines kranken und vielleicht appetitlosen Tieres muss langsam und schrittweise erfolgen. Hierzu gibt es ausreichend Tipps und Anleitungen im Web. Im Zweifel frage den Tierarzt deines Vertrauens.

Eine wesentliche Auswirkung einer CNI ist ein gestörter Flüssigkeitshaushalt. Umso wichtiger ist es, dass deine Katze möglichst viel Flüssigkeit zu sich nimmt. Es versteht sich also von selbst – gleich welche Diät du wählst – dass ein Nassfutter für deine Katze die beste Wahl ist. Aber auch hier gilt wie weiter oben bereits geschrieben, hungern lassen ist keine Option. Wenn deine Katze Nassfutter konsequent ablehnt, weil sie bislang nur Trockenfutter bekommen hat, dann ist es besser, sie frisst ein nierenschonendes Trockenfutter, als dass sie hungert. Vielleicht akzeptiert sie ja, wenn du ihr Trockenfutter etwas mit Wasser benetzt oder sogar einweichst. Später kannst du es vielleicht dann doch mit etwas Nassfutter mischen und deine Schatznase so peu à peu zu Nassfutter überreden.

Versuche deine Katze mit allen dir zur Verfügung stehenden Mitteln zum Trinken zu bewegen. Trinkbrunnen können hier sehr hilfreich sein, das kann ich aus eigener Erfahrung ruhigen Gewissens unterschreiben. Ich habe meinen CNI-Katzen immer möglichst viele Trinkstellen angeboten, denn manchmal sind die Tiere träge und mögen keinen langen Weg zum Wassernapf in Kauf nehmen.

Alles in allem kann man sagen, sei erfinderisch, geduldig und hartnäckig. Es lohnt sich.

Meine Erfahrungen mit Nieren-Diätfutter für Katzen

Wie bereits erwähnt, waren drei meiner Jungs an CNI erkrankt. Ich hatte also reichlich Gelegenheit, eigene Erfahrungen zu dem Thema zu sammeln.

Mohrchen

Begonnen habe ich damit vor knapp 14 Jahren, als Mohrchens CNI diagnostiziert wurde. Ein Akzeptanzproblem hatten wir bei ihm nicht.  Mohrchen war aber auch recht unkompliziert in Sachen Futter. Das größere Problem bestand darin, dass seine CNI bereits sehr weit fortgeschritten war und  er – neben vielen anderen Symptomen – an dem typischen Appetitmangel litt. Seine Nieren waren leider schon so weit geschädigt, dass wir den Kampf – trotz aller ergriffenen Maßnahmen – nach wenigen Monaten aufgeben mussten.

Elvis

Patient zwei war unser Elvis. Bei ihm erkannten wir die CNI recht früh, allerdings litt Elvis an schwerem Diabetes. Über einige Monate war diese fast nicht handelbar und es war nah dran, dass wir ihn aufgeben mussten. Wir bekamen den Diabetes dann doch in den Griff und Elvis brauche Physiotherapie und vieles mehr, um sich zu erholen. Dann kam seine CNI dazu.

Die Nierendiät wurde auch von ihm gut akzeptiert, allerdings uferten seine Blutzuckerwerte unter der Diät sofort wieder aus. Wir mussten uns nun entscheiden, wo wir unsere Prioritäten setzen. Zu diesem Zeitpunkt stellte der Diabetes eine erheblich höhere Gefahr für ihn dar, als die CNI. Folglich richteten wir unseren Fokus auf seinen Diabetes und verzichteten schweren Herzens auf eine Fortsetzung der Nierendiät. In Folge mussten wir leider mit ansehen, wie seine Nierenwerte mit jeder Untersuchung etwas schlechter wurden.

Schatzi

Unser dritter CNI-Patient Schatzi, ist eigentlich ein Paradebeispiel für die Wirksamkeit einer konsequenten Nierendiät im Zuge einer CNI. Ein Problem mit der Akzeptanz hatten wir glücklicherweise auch bei Schatzi nicht. Nach der Umstellung auf sein Diätfutter fraß er dieses mit zunehmendem Appetit. Favorisiert wurden die Frischebeutel mit Soße von Royal Canin, besonders die mit Huhn. Ich bin kein Freund von Royal Canin, aber in Sachen Diätfutter möchte ich es nicht missen. Die Nierendiät von Hills wurde auch gefressen, aber längst nicht so gern. Um etwas mehr Abwechslung auf den Speiseplan zu bringen hatten wir auch davon immer etwas im Haus.

Da Schatzi draußen lebte, Reste von Nassfutter schnell unappetitlich werden und gern auch von anderem Getier aufgesucht werden, stand für das kleine Hüngerchen auch immer etwas Diättrockenfutter für ihn bereit. Irgendwie muss man den Kalorienbedarf der Katze decken. Wer jetzt wegen des Trockenfutters die Nase rümpft, weiß vermutlich nicht, wie glücklich man ist, wenn eine CNI-Katze frisst und ihr Gewicht hält.

Die Entwicklung von Schatzis  Nierenwerten unter der Nierendiät

Bei den nachfolgenden Laborwerten handelt es sich um für die Niere relevante Blutbefunde unseres Katers „Schatzi“ von Mai 2014 bis Mai 2019.  Durch den ersten Befund vom 19.05.2014 wurde seine CNI bekannt, der letzte Befund wurde wenige Tage vor seinem Tod erstellt.

Die Blutwerte sind nicht immer direkt miteinander vergleichbar, da sie aus verschiedenen Laboren stammen und auch nicht immer dieselben Werte untersucht wurden. Klar erkennbar ist jedoch, dass sich seine Nierenwerte unter der Diät wieder in den Normbereich verbessert haben. Alle Werte, die über der Norm sind, fallen durch einen rosa Hintergrund sofort ins Auge. Alles, was grün unterlegt ist, bewegt sich in der Norm.

Befunde 2014

Im Mai 2014 ließ ich ein geriatrisches Profil erstellen, da Schatzis Appetit zu wünschen übrig ließ, er Gewicht verlor und überdies häufiger erbrach.

Das Profil war bis auf die Nieren-relevanten Werte unauffällig. Der Früherkennungswert Cystatin C war deutlich erhöht und zeigte eine Nierenfunktionsstörung an. Der Harnstoff-Wert war ebenfalls erhöht. Das hieß, Schatzi hat eine CNI im frühen Stadium. Der behandelnde Tierarzt war der Auffassung, dass dies nicht der Grund für seine Problematik sein konnte und schlug eine Wurmkur vor. Da Schatzi häufiger Mäuse fraß, konnte dies nicht schaden. Also verabreichte ich zunächst die Wurmkur. Als ich im Anschluss daran keine Besserung bemerkte, begann ich die Nierendiät einzuschleichen und wechselte den Tierarzt.

TierKater SchatziProbendatum20.05.2014
Harnstoff11.75.0 - 11.3
Kreatinin164.00 - 168
Natrium149145 - 158
Kalium4.23.0 - 4.8
anorg.Phosphat1.40.8 - 1.9
Albumin38.626-56
Cystatin C3.7< 1.0

Wie sich Anfang August in der anderen Praxis dann zeigte, war es goldrichtig, mit der Diät zu beginnen, denn nun war bereits auch der Kreatinin-Wert erhöht. Die behandelnde Ärztin war der Ansicht, dass Schatzis Beschwerden sehr wohl durch die Nierenproblematik hervorgerufen sein konnten.  Wie man den nachfolgenden Blutuntersuchungen entnehmen kann, pendelten sich Schatzis Nierenwerte im Zuge der Diät immer mehr in Richtung Normbereich ein. Einen kleinen „Ausreißer“ in Form eines leicht erhöhten Kreatinin-Werts gab es im Mai 2015 nochmal, dieser könnte allerdings auch einer Maus geschuldet gewesen sein.

TierKater SchatziProbendatum13.08.2014
Harnstoff-N4316 - 38
Kreatinin2.1< 1.9
Natrium154147 - 159
Chlorid118109 - 129
Kalium4.23.3 - 5.8
anorg.Phosphat1.30.8 - 2.2
TierKater SchatziProbendatum15.11.2014
Harnstoff-N3016.0 - 38.0
Kreatinin1.70 - 1.9

Befunde 2015

TierKater SchatziProbendatum13.05.2015
Harnstoff-N2716 - 38
Kreatinin2.20 < 1.9
Natrium151147 - 159
Chlorid114109 - 129
Kalium3.73.3 - 5.8
anorg.Phosphat1.50.8 - 2.2

Befunde 2016

TierKater SchatziProbendatum02.03.2016
Harnstoff-N3316.0 - 38.0
Kreatinin1.80 - 1.9
TierKater SchatziProbendatum14.09.2016
Harnstoff30.415.0 - 37.0
Kreatinin2.150.80 - 2.60
Phosphat3.72.6 - 6.4

Befunde 2017

TierKater SchatziProbendatum09.08.2017
Harnstoff28.515.0 - 37.0
Kreatinin1.80.7 - 2.1
Phosphat
Albumin3.32.2 - 4.1

Als am 09. August 2017 mal wieder alle Nierenwerte super waren, zweifelte eine Vertretungsärztin an der diagnostizierten CNI und ließ deshalb nochmals den SDMA-Wert kontrollieren. Dieser zeigte deutlich, dass Schatzis an  CNI erkrankt war. Deshalb sieht man an dieser Stelle nochmals einen rosa unterlegten Blutwert zwischen all dem Grün.

Im Übrigen bekam Schatzi nur eine gewisse Zeit andere unterstützende Mittel, welche wir dann aber wieder absetzten. Die anhaltende Verbesserung seiner Nierenwerte haben wir also ganz offensichtlich der Nierendiät zu verdanken.

TierKater SchatziProbendatum10.08.2017
SDMA (EIA)160 - 14

Befunde 2018

TierKater SchatziProbendatum06.02.2018
Harnstoff34.715.0 - 37.0
Kreatinin2.10.70 - 2.10
Phosphat4.32.6 - 6.4

Befunde 2019

Als es Schatzi im Mai diesen Jahres urplötzlich ganz furchtbar schlecht ging, war ich mir eigentlich recht sicher, dass nun wohl doch seine CNI zuschlägt. Aber nein, seine Nierenwerte waren völlig normal.

TierKater SchatziProbendatum18.05.2019
Harnstoff27.715.0 - 37.0
Kreatinin1.80.70 - 2.10

Schatzi lebte nach diesem Laborbefund nur noch ganze fünf Tage, in denen wir alles Menschenmögliche auf die Beine stellten, um ihn zu retten. Leider war es uns nicht vergönnt, dies zu schaffen.  Am 23. Mai 2019 erlag unser Schatzi – aller Wahrscheinlichkeit nach – einer schweren Krebserkrankung. Als er uns verließ, waren seine Nierenwerte so ziemlich die einzigen Blutwerte, die denen einer gesunden Katze entsprachen.
Wir werden nie erfahren, wie lange er seiner CNI mithilfe der Diät noch hätte trotzen können. Aber fünf Jahre (!) mit CNI, ohne zu leiden und immer noch normale Nierenwerte – ich finde, das sagt eine Menge aus.

Ist eine Nierendiät artgerecht?

Ob so eine CNI-Diät noch einer artgerechten Fütterung entspricht, sorgt hier und dort für Diskussionen.  Ich bin zu diesem Thema schon ziemlich übel angefeindet worden. Energielieferant einer gesunden Katze sind sicherlich überwiegend Proteine. Man könnte also eine proteinreduzierte Ernährung grundsätzlich als nicht artgerecht ansehen.

Ich erlaube mir an dieser Stelle mal einen Vergleich. Wir alle wissen, dass Milch grundsätzlich nicht ungesund ist. Viele Katzen mögen sie sogar sehr gern, wenn man sie ihnen anbietet. Wir wissen aber auch, dass ausgewachsene Katzen von Natur aus eine Laktoseintoleranz mitbringen. Sprich, ihr Körper ist nicht in der Lage die in Milch enthaltene Laktose aufzuspalten und zu verarbeiten. Folglich sind wir so vernünftig und geben unseren Katzen keine Milch.

Wenn meine Katze nun durch eine Erkrankung nicht mehr in der Lage ist, eine artgerechte Kost zu verstoffwechseln, ohne Schaden dabei zu nehmen, warum sollte ich diesen Fakt dann ignorieren? Zumal es Alternativen gibt, mit denen die Tiere gut leben können und die erheblich zu ihrem Wohlbefinden beitragen.

Ich habe mit angesehen, wie eine CNI-Katze leidet, wenn sich in ihrem Blut das befindet, was man normalerweise aus dem Katzenklo siebt. Deshalb war es für mich überhaupt keine Frage, ob ich meine kranken Jungs diätisch ernähre. Wenn es meiner Katze mit weniger Proteinen besser geht, weil ihre Nieren nicht mehr ausreichend arbeiten, dann ist der Aspekt der artgerechten Fütterung für mich absolut zweitrangig. Hier geht es nicht mehr um eine Art, sondern um ein Individuum mit seinen ganz speziellen Bedürfnissen. Jeder Tierhalter muss für sich entscheiden,  wo er seine Prioritäten setzen möchte: Beim Wohlbefinden seines Tieres oder bei seinen Prinzipien.

Fazit

Eine Nierendiät ist genauestens auf die speziellen Bedürfnisse eines an CNI erkrankten Tieres abgestimmt. Sie entlastet die Nieren und unterstützt den Körper mit dem, was er nun am dringendsten braucht. Das Wohlbefinden des Tieres wird durch die Diät verbessert und die Lebenserwartung wird erhöht. Ich selbst bin absolut davon überzeugt, dass nichts von dem, was uns bei der Behandlung einer CNI zur Verfügung steht, so effektiv und notwendig ist, wie die Fütterung einer Nierendiät.

Dieser Beitrag ist Teil 2 von 3 Teilen der Artikelserie „CNI / CNE bei Katzen“

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16 Kommentare

  1. Karin BaumKarin Baum

    Vielen Dank für diesen sehr hilfreichen Artikel. Meine Katze Zoe bekam vor einem Jahr wegen ihres extrem dicken Bauches voll Wasser nach vielen Laboruntersuchungen die Diagnose Glumerulonephritis. Ich muss das hier nicht näher erläutern, klar, Semintra, Salurex oder Spirulon, Nierendiät … Das KD-Trofu von Hills hat sie gerne gefressen, Semintra in kleinen Mengen Tuna oder Hack auch. Die Diuretika und dann das Aspirin (keine Angst, extrem kleine Dosis alle 3 Tage) hat sie mir vor die Füße geko….. .
    Das eigentliche Problem sind die Mäuse. Anfangs habe ich sie ihr weggenommen, danach hat sie sie einfach nicht mehr gebracht und draußen gefuttert.
    Jetzt, ein Jahr später, ist sie wieder in der Klinik. Vorsichtige Punktionen und Diuretikum i.v. bis mindestens übermorgen. Das Wasser muss wieder raus.
    Ich werde Zoe nicht einsperren, damit sie keine Mäuse mehr fängt, Zoe ist eine Katze und Spazierengehen und Mäusefangen bedeuten Lebensqualität.

    Meine Frage: Ich habe meine Katzen immer gebarft und jetzt damit aufgehört. Könnte es sein, dass ich mit dem Rohfleisch die Nierenprobleme erst ausgelöst habe? Zoe ist die dritte Katze mit einer Bauchtrommel. Ein Kater ist damit verschwunden, ein anderer wurde leider mit Verdacht auf FIP komplett punktiert und an eine Drainage gehängt und war natürlich wenige Tage später tot. (Ich hatte keinen Einfluss mehr, weil er zwischenzeitlich zu meinem Nachbarn gezogen war, der mich zu spät informiert hat.)

    Liebe Grüße,
    Karin.

    • AndreaAndrea Autor dieses Beitrags:

      Hallo Karin,
      zunächst mal wünsche ich deiner Zoe, dass ihr schnell wieder auf die Beine geholfen werden kann. Zu deiner Frage. Sicherlich stellt Fleisch für eine geschädigte Niere eine enorme Belastung dar. Die Katze ist aber nun mal von Natur aus ein Fleischfresser und sollte – solange sie gesund ist – ihrer Art entsprechend ernährt werden. Mir fällt es schwer zu glauben, dass du deine Tiere durch die artgerechte Ernährung krank gemacht hast. Dass Rohfütterung generell zu Glumerulonephritis führt, halte ich persönlich also für eher unwahrscheinlich. Ich weiß allerdings auch zu wenige über Glumerulonephritis, um Genaues dazu sagen zu können. Wenn ich mich mal grob dazu belese, wodurch die Krankheit ausgelöst werden kann, dann tauchen da Begriffe wie Staphylokokken, Pilze, Viren und Einigens mehr auf. Inwieweit diese Erreger über rohes Fleisch in die Katze gelangen können, ob sie dadurch Schaden nehmen kann und ob hierbei eventuell Qualität und Herkunft des Rohfleischs eine Rolle spielen könnten, solltest du mit einem Tierarzt besprechen. Wenn deine drei Katzen nicht gerade dasselbe Erbgut hatten, dann würde mich die Häufung dieser Krankheit auch sehr beunruhigen. Das Futter dann mal unter die Lupe zu nehmen, ist sicherlich keine dumme Idee. Allerdings mehr unter dem Aspekt der Fleisch-Qualität. Ich wünsche dir und Zoe noch ganz viel gemeinsame Zeit in der es ihr gut geht. Melde dich gern mal hier wieder, wenn du etwas Neues zu dem Thema in Erfahrung bringen kannst.
      Liebe Grüße Andrea & Jungs

  2. Doris FankhauserDoris Fankhauser

    Nachdem bei einer unserer Katzen im August erstmals der Verdacht aufkam, dass sie Nierenprobleme haben könnte, wurde es letzten Freitag bestätigt. Chronische Niereninsuffizienz. Wir mussten daher schon mehrmals Nierendiätfutter für unsere Katze kaufen. Leider mag sie dieses überhaupt nicht – sie frisst meistens nur ihr Lieblingsfutter ;-(

  3. Henrike ErnstHenrike Ernst

    Danke liebe Schatznase,
    Deine Beiträge über CNI waren für mich sehr, sehr emutigend und toll informativ. Meine Rosi (10 Jahre) hat, ich meine noch im frühen Stadium, ihre Diagnose erhalten. Der Umstieg auf Diätfutter gelingt mir nur schlecht, da sie ausschließlich Trofu frisst und das auch nur mäßig
    …ich weiß, dass das komplett doof ist, lässt sich nun nicht mehr ändern…
    Ich hoffe, dass ich es noch irgendwie hinbekommen werde
    Danke Dir ganz lieb,
    beste Grüße von Henrike

    • AndreaAndrea Autor dieses Beitrags:

      Liebe Henrike,
      danke für deinen schönen Kommentar. Es freut mich sehr, wenn ich helfen und Mut machen kann. Wenn Rosi nur Trockenfutter mag, dann füttere sie halt mit Trockenfutter. Von Royal Canin gibt es inzwischen – nach meinem Kenntnisstand – drei verschiedene Sorten Trockenfutter für CNI Patienten. Alternativ hat die Firma Hills auch entsprechende Produkte im Sortiment. Es gibt auch noch einige andere Firmen, mit denen ich mich aber nie näher befasst habe.
      Es geht ja darum deiner Rosi zu helfen und nicht den Ansprüche irgendwelcher Fanatiker gerecht zu werden. Wenn die Maus nur Trockenfutter mag und nun CNI hat, dann ist ein nierenschonendes Trockenfutter besser als ein Normales oder als ein Nassfutter das sie nicht mag.
      Ich bin selbst auch kein Fan von Trockenfutter, allerdings ist der einzige meiner Kater, der fast sein ganzes Leben lang ausschließliche Trockenfutter fraß, auch der einzige gewesen, der ohne Nierenprobleme alt wurde. Und sogar deutlich älter als die Nassfutterfresser.
      Viel Glück und noch viele gemeinsame Jahre mit deiner Rosi!
      Andrea & Jungs

    • SandraSandra

      Hi, bei meinem Kater, mittlerweile 9, wurde vor ein paar Jahren eine Zyste an der Niere festgestellt. Vor einer Weile stellte ich sehr leichte Änderungen in seinem Verhalten fest, vor 3 Wochen waren wir beim Tierarzt, nachdem die Blutergebnisse endlich vorlagen das Ergebnis: Leber und nierenwerte erhöht und dann nach einem weiteren Besuch Bluthochdruck. Bekommen jetzt Tabletten gegen den Bluthochdruck, Nierendiät mit Renal-Futter, bislang von Royal Canin und Smilla. Royal Canin findet er nicht so gut, obwohl er vorher nie mäkelig war, da tauscht er dann immer mit seiner Schwester. Aber das ist besser als nicht zu fressen. Bin in meiner Not, ein paar helfen Worte zu finden, in eine4 Facebook gelandet. Hauptthema dort ist eigentlich nur, dass der Tierarzt grundsätzlich Unrecht und Nierenfutter, vor allem Royal Canin, gaaanz böse ist. Durch das hier Gelesene bin ich etwas beruhigt, dass ich meinem Kater nicht noch schade damit. Aber wir fangen gerade erst an und ich werde nicht aufgeben, ihm das beste Leben zu ermöglichen, das ich kann.
      Nächste Woche geht’s mit den Zähnen weiter, da auch hier was gefunden wurde.
      Danke hierfür.

      • AndreaAndrea Autor dieses Beitrags:

        Hallo Sandra,

        aus Facebookgruppen habe ich mich schon vor längerer Zeit zurückgezogen. Dort versammeln sich – gerade was solche Themen betrifft – zumeist selbsternannte Experten|innen, die Ihren Standpunkt vorzugsweise mit der Brechstange an den Mann / die Frau bringen. Es gibt schon ein wenig zu denken, dass solch veterinärmedizinische Kapazitäten ausgerechnet ein Auslaufmodell einer Socialmedia-Plattform als ihre Bühne benötigen und dazu noch die Zeit haben, sich dort gefühlt 24/7/365 zu tummeln.
        Ich bin absolut keine Freundin von Royal Canin, aber als Diätfutter hat es seine Daseinsberechtigung und rettet Tierleben, bzw. hilft dieses erheblich zu verlängern.
        Alles, was ich dazu zu sagen habe, habe ich ja bereits geschrieben. Das ist nach wie vor meine Überzeugung, gewonnen durch jahrelange Erfahrungen und nicht irgendwo unreflektiert abgeschrieben. Lass dich nicht verunsichern. Das ist das Einzige, was diese Gruppen tatsächlich in Perfektion beherrschen.
        Bei CNI ist die bestmögliche Entlastung der Nieren durch eine Diät zu realisieren und die bekommt kein Laie so zusammengestellt, wie es ein Futtermittelhersteller kann. Ob die Katze dann die Proteinquelle hat, die ihrer Natur entspricht, oder in China fällt ein Sack Reis um. Das Ergebnis zählt. Bestenfalls sind es viele Jahre glücklichen Tierlebens, die Tier und Mensch sonst nicht miteinander gehabt hätten.
        Liebe Grüße Andrea & Jungs

  4. Petra VölkelPetra Völkel

    Hallo Andrea, ich habe auch einen CNI Kater die Erkrankung würde vor ca. 4 Wochen festgestellt. Er bekommt Nieren Diät Futter, Semitra und neu hinzu Solidago. Anfangs hat er 3x wöchentlich Infusionen unter die Haut bekommen, dann 2x, die letzten Male habe ich das selber Zuhause gemacht..mich würde interessieren ob es Erfahrungen gibt ob einmal die Woche Infusionen reichen.der Crea Wert war anfangs bei 9,1, dann bei 5,1 und jetzt bei 5,7 also leicht gestiegen.
    Dafür ist der Urea Wert, der anfangs gestiegen war, gesunken.
    Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
    Liebe Grüße Petra

    • AndreaAndrea Autor dieses Beitrags:

      Hallo Petra,
      wenn bei deinem Kater sofort mit Infusionen eingestiegen wurde, dann hat man die CNI m.E. sehr spät diagnostiziert. Auch der immer noch recht hohe Kreatinin-Wert spricht dafür. Ist der erneute Anstieg des Krea-Werts irgendwie zu erklären? Gesündigt zum Beispiel in Form einer Maus? Bekommt er ausschließlich Nierendiät oder gebt ihr irgendwelche Leckerli oder anderes Futter dazu? Wichtig wäre, dass er wirklich nur die Diät frisst. Solange seine Nierenwerte deutlich oberhalb der Norm liegen, würde ich persönlich die Anzahl der Infusionen nicht senken. Im Gegenteil, wenn nach der Reduzierung von 3 auf 2 eine Verschlechterung eintrat, würde ich eher wieder drei Infusionen geben, als nur eine. Wenn sich seine Werte in den Normbereich begeben, ist das ein anderes Thema. Unser Schatzi z.B. bekam bis zum Schluss gar keine Infusionen, weil wir über die Ernährung seine Nierenwerte in den Normbereich brachten. Sollte das bei deinem Kater nicht mehr schaffbar sein, weil die Erkrankung zu weit fortgeschritten ist, dann benötigt er diese Unterstützung vermutlich dauerhaft, wenn er noch lebenswerte Lebenszeit mit euch verbringen soll.
      Solidago einzeln zur Unterstützung der Nieren ist mir neu. Ich kenne es nur in Kombination mit Ubichinon und Coenzyme.
      Alles Gute für Euch und liebe Grüße
      Andrea & Jungs

  5. ArthurArthur

    Hallo Andrea,
    Welche Symptome sollten Katzenbesitzer im Auge behalten, die auf eine Nierenerkrankung bei ihrer Katze hinweisen könnten? Hast du da eventuell noch einen anderen Beitrag?
    Liebe Grüße

    • AndreaAndrea Autor dieses Beitrags:

      Hallo Arthur,
      alles, was ich zu diesem Thema zu sagen habe, findet man in der dreiteiligen Artikelserie zum Thema CNI. Hier werden unter anderem auch Symptome aufgezählt, man muss die Beiträge halt nur lesen. Was man natürlich nicht tut, wenn man eigentlich nur einen Link platzieren möchte. Deshalb halte ich neben der Gesundheit meiner Katzen ebenfalls jene Websitebetreiber oder gar Shops im Auge, die ihr SEO darauf aufbauen, Links zu ihren Produkten mittels belangloser, halbherziger und oftmals sogar sinnfreier Kommentare zu platzieren. Die meisten dieser Kommentare lösche ich einfach. Auf diesen reagiere ich ausnahmsweise mal und entferne den Link, denn ich werbe hier auch nicht indirekt für ein Diät-Futter, das ich nicht kenne.
      Beste Grüße Andrea & Jungs

  6. Maria Schweiger-SchnellerMaria Schweiger-Schneller

    Sehr hilfreicher Artikel!
    Habe ein großes Problem mein KATER hat IBD und nun CNI diagnostiziert.
    Nun soll ich Nierendiätfutter geben, aber ich befürchte das ist wegen der IBD nicht verträglich . Was soll ich jetzt denn nur machen?
    Nachdem er fast nichts mehr gegessen hat wurde per Ultraschall die IBD festgestellt. Mit viel Mühe hat er nun wieder angefangen zu essen, nach der Urinuntersuchung und Blutdruckmessung nun die Diagnose CNI und Versuch Futter umstellen nun will er wieder nicht mehr essen, macht den Eindruck daß es ihm wieder nicht gut geht
    Bin ralos und verzweifelt.
    LG
    M.Schweiger-Schneller

    • AndreaAndrea Autor dieses Beitrags:

      Hallo Maria,
      ob eine Nierendiät bei einer bestehenden IBD kontraindiziert ist, kann ich dir nicht beantworten. Das sollte allerdings dein Tierarzt können. Wenn dem nicht so ist, dann füttere deinem Kater zunächst das Futter, das er mochte und menge von der Nierendiät nur eine ganz geringe Menge unter. Wenn er das Futter dann frisst, erhöhe den Anteil Nierendiät langsam. Besser so, als gar nicht oder als zu hungern. Hungern ist niemals eine Option! Sollte die Nierendiät tatsächlich nicht geeignet sein, bei einer IBD, dann geht es dir so, wie mir damals mit meinem Elvis. Dann wirst du wohl oder übel darüber entscheiden müssen, welche der beiden Krankheiten das Wohlbefinden/Leben deines Katers aktuell am schlimmsten beeinträchtigt/bedroht und musst dich darauf konzentrieren. Das Voranschreiten der anderen Erkrankung musst du dann in Kauf nehmen. Wir mussten uns damals entscheiden, die Diabetes zu behandeln und auf Nierendiät verzichten. Es kann ja aber sein, dass es bei euch eine Kompromisslösung gibt. Sprich zeitnah mit deinem Tierarzt, ob die Nierendiät die Darmerkrankung verschlimmern kann, wenn nicht, versuche eine sehr langsame Umstellung. Vielleicht auch mal das Futter anderer Hersteller ausprobieren, wenn er sich zu der einen Sorte so gar nicht überreden lässt. Ich drücke die Daumen, dass ihr eine geeignete Lösung findet, um noch möglichst viel gemeinsame Zeit zu haben.
      Jetzt über die Feiertage… wenn er die Nierendiät ablehnt, die IBD-Diät jedoch frisst, gib ihm unbedingt erstmal seine IBD-Diät und gehe nach den Feiertagen schnell zum Tierarzt um alles Weitere zu besprechen. Das wäre meine Vorgehensweise. Liebe Grüße und frohe Ostern,
      Andrea & Jungs

      Kleiner Nachtrag: Wenn ihm der Tierarzt Nierendiät verordnet hat, und der Tierarzt Kenntnis von der IBD hat, dann sollte die Nierendiät seiner Darmerkrankung eigentlich nicht schaden. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass der Tierarzt dazu nicht gesagt hätte. Bei einem überempfindlichen Darm muss die Umstellung dann allerdings extrem vorsichtig angegangen werden. Frag nach den Feiertagen zur Sicherheit nochmal nach. Eventuell kann man die Umstellungsphase auch medikamentös unterstützen, indem man etwas Entzündungshemmendes verabreicht. Vor dem Hintergrund, dass man offenbar auch über erhöhten Blutdruck auf seine CNI aufmerksam wurde, hoffe ich, dass man ihm Semintra oder Ähnliches verordnet hat. Bluthochdruck kann schnell mal zur Erblindung führen. Sprich deinen Tierarzt auch darauf an, falls diesbezüglich nicht schon gehandelt wurde. Leider ticken Tierärzte sehr verschieden in solchen Dingen. Die einen sagen, die Zeit ist halt gekommen, andere versuchen mit den verfügbaren Mitteln noch lebenswerte Zeit „herauszuschinden“. Ich hatte mehrfach mit Ärzten zu tun, die die Flinte schneller als ich ins Korn warfen. In einigen Fällen, war es meiner Initiative geschuldet, dass meine Tiere nicht vorzeitig eingeschläfert wurden. Wo ich euren Tierarzt einordnen kann, weiß ich halt nicht zu beurteilen.

  7. M.Schweiger-SchnellerM.Schweiger-Schneller

    Vielen herzlichen Dank, ja ich bin froh eine Antwort erhalten zu haben!
    Ich habe ihm nun wieder das gewohnte Futter gegeben und er frißt endlich wieder über die Umstellung muß ich tatsächlich noch mal mit dem TA sprechen.

    • AndreaAndrea Autor dieses Beitrags:

      Dass er wieder frisst, ist super. Unser jüngster Kater zog mit felinem Corona ein. Wir kämpften 1 und 3/4 Jahr mit schlimmem Durchfall, am Ende blieb auch der Verdacht auf IBD. Bei ihm reicht eine neue Charge vom gewohnten Futter, um Für Ablehnung oder Durchfall zu sorgen. Deshalb kann bei so einem Tier eine Umgewöhnung nur extrem langsam erfolgen. Wenn er einen halben Teelöffel der Nierendiät unter sein gewohntes Futter gemischt fressen würde, wäre das schon ein guter Anfang. Weiterhin ganz viel Erfolg!

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