Aus dem Eiche-Ast ist ein Kletterbaum geworden

Den dicken Ast zu einem Kletterbaum umzufunktionieren war schon eine kleine Herausforderung, denn Naturmaterial ist eben keine Maßanfertigung. Die neue „Beute“ so in das vorhandene Kletterangebot zu integrieren, dass es Katze und Frauchen gefällt, war also eine recht spannende Aufgabe.

Als ich den Ast neulich aus dem Küchenfenster heraus beäugte und gedanklich schon einen Kletterbaum daraus baute, entdeckte ich eine größere, frische Bruchstelle. Hier war offenbar beim Sturz eine dicke Verzweigung des Astes abgebrochen.

Material für einen Kletterbaum

Schade, denn ein Abzweig an dieser Stelle würde sowohl gestalterisch, als auch klettertechnisch viel mehr Spielraum bieten. Da wir den meisten Bruch, der um den dicken Ast herum lag, auch mit nach Hause genommen hatten, ging ich also mal raus gucken, ob ich vielleicht das Gegenstück zu dieser Bruchstelle finden kann. BINGO!

Also erstmal den großen Ast im Freigehege platzieren und darauf achten, dass die Bruchstelle dabei nutzbar bleibt. Ein hakenförmig gewachsener Abzweig machte es recht einfach, den Ast stabil mit dem Rest der Kletteranlage zu verbinden. Nun geht es an die Fraktur-Behandlung.

Mit einer Hand den abgebrochenen Ast möglichst genau an der Bruchstelle zusammenpuzzeln, in der anderen Hand den Akkuschrauber, die Munition – einige sehr lange Edelstahl-Holzschrauben – zwischen den Zähnen… so wurde das Ganze erstmal grob fixiert. Danach habe ich zweimal durch den zusammengesetzten Ast durchgebohrt und die beiden Teile mit zwei langen dicken Maschinenschrauben richtig fest zusammengeschraubt. Passt!

Die abgebildete Siebdruckplatte ist übrigens genau auf diesem angeflickten Ast befestigt. Wäre doch schade, wenn der fehlen würde. Bei Gelegenheit werde ich die Bruchstellen für zusätzlichen Halt noch straff mit Sisalseil – welches ich übrigens hier kaufe – umwickeln.

Einige „Aussichtsplattformen“ für den Kletterbaum

Bei der Ausrichtung des Stamms habe ich bereits darauf geachtet, dass der eine oder andere Abzweig so positioniert ist, dass man eine Siebdruckplatte darauf befestigen kann. In letzter Zeit schaue ich im Baumarkt gern mal in die Restekiste beim Holzzuschnitt. Hier findet man Abschnitte der sonst recht teuren Siebdruckplatten zu erschwinglichen Preisen. Sehe ich etwas ab 40cm Kantenlänge, dann wirds gebunkert. Zur Zeit habe ich nur noch eine Platte auf Vorrat, also muss noch Nachschub besorgt werden, denn ich habe Platz für drei „Aussichtsplattformen“. Im Rheinbacher Obi bin ich fündig geworden. Prima!

Die Siebruckplatten runde ich an den Ecken grundsätzlich ab, Hierzu nutze ich irgendeine runde Schablone und eine Stichsäge. Im Anschluss schleife ich ein wenig nach. Die Schnittkanten pinsele ich ringsherum mit wasserfestem Holzleim ein, um vor dem Aufquellen zu schützen. Der Kletterbaum ist zwar keinem direkten Regen ausgesetzt, aber Feuchtigkeit ist im Freien immer ein Thema.

Nun brauchten die Platten nur noch befestigt werden. An zwei Stellen ging das auch prima mit durchbohren und festschrauben, an einer dritten Stelle lag die Platte nur auf einem ganz dünnen Ast auf, weshalb ich sie ein wenig in den Stamm einließ, um für Stabilität zu sorgen.

Das Befestigen der Platten ist immer eine ganz besondere Herausforderung. Schatzi ist an den Veränderungen in seinem Gehege sehr interessiert und der neue Kletterbaum hatte besonders schnell seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Beim Testen der neuen Aussichtsplattformen fragt er nicht, ob ich noch Maß nehme und die Platte quasi nur in der Luft schwebt, oder ob diese schon verschraubt ist. Er verließ sich einfach darauf, dass das neue Brett –  auf das er da mit Anlauf draufspringt – irgendwie hält.

Auf jeden Fall ist der neue Kletterbaum sofort gut von ihm angenommen worden und er hat spontan mit der Entmoosung des Stamms losgelegt.

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